Viele Mushergrößen und echte Respektspersonen (in Bezug auf den Umgang mit den wunderbaren Schlittenhunden) haben in den ganzen Jahren seit ich selbst dabei bin, die Schlittenhundeszene auf Nimmerwiedersehen verlassen.
Die Gründe waren immer dieselben, und ich kann sie mittlerweile nachvollziehen. Das was da bei den Schlittenhunden abgeht, ist eine Beleidigung für den Sport, eine Ausnutzung der Hunde, reine Geschäftemacherei und Selbstverherrlichung mancher Clans. Ich werden es diesen in meiner Hochachtung stehenden Mushern gleichmachen, und der Schlittenhunde(renn)szene den Rücken kehren. Ich habe keinen Bock mehr auf das was sich da abspielt, und ich hab auch keinen Bock mehr, dauernd der Buhmann für jene zu sein die einen Schuldigen für ihr Versagen in allen Bereichen suchen, um damit von sich selbst abzulenken und vor den eigenen Mitgliedern wieder als Gutmensch dazustehen.
Ausgrenzung … das passiert jedem, der was zu Gunsten des Sports und der Hunde verändern will. Gegen die eingesessenen Familien der Szene kommt man nicht an. Sie lassen sich ihre Pfründe nicht nehmen. Verteidigen sie mit allen Mitteln. Ich habe auch mittlerweile (das zweite Mal) eingesehen, dass die Halter von Nordischen und jenen von “Plutos” einfach nicht zusammenpassen. Das sind zwei Welten, die nicht kompatibel sind. Ich habe es versucht, auch in kleinem Rahmen bei unseren Trekkingtouren, aber die Mentalität dieser Gruppen ist zu verschieden. “Back to the roots” und “Rausch der Geschwindigkeit” passen einfach nicht zusammen.
Wenn jemand bei uns im Verein dabei sein will, ist das kein Problem, wenn er unsere Einstellung teilt und sich wieder darauf besinnt, wo der Ursprung unseres wunderbaren Sports liegt. Und dabei ist es egal, ob es am Schlitten, am Wagen, am Bike/Scooter oder auf “Wanderböcken” geschieht.
Ich stellte daher jegliche Aktivität in Punkto Rennen in unserem Verein ein, und rief alle unsere Mitglieder und Freunde dazu auf, sich wieder vermehrt den Hunden zu widmen, anstatt ein Altmetall nach dem anderen einhamstern zu wollen. Ein gemeinsames Trainingsevent mit Spaß und Erfahrungsaustausch ist tausend mal mehr wert (Rohr 2014 bewies, dass ich Recht habe), als ein Rennen dass ohnehin keinen Wert hat, weil es in keiner anderen Sportart – so wie im Schlittenhundebereich – sie viele Meisterschaften, EM’s und WM’s und diverse Landesmeisterschaften gibt, nur damit jeder der vorherrschenden Clans in den Vereinen, zum Zug kommt, oder die Titelritter durch taktische Anmeldungen eine ellenlange Titelliste halten können, mit der man sich aber praktisch nur den Arsch auswischen kann! Selbiges gilt für die ganzen Mehrfachmitgliedschaften in den diversen Vereinen. 95% der Schlittenhundler sind Vereinsnomaden und Rosinenpicker. Auch das gibt’s in keiner anderen Sportart! Überall darf man nur in einem Verein Mitglied sein, und diesen mit allen Rechten und Pflichten repräsentieren! Alles andere ist eine Farce. Noch schlimmer ist es, wenn dann ein Präsident des Vereins X dann für den Verein Y bei einem Rennen startet …
Auch das Wort “Verein” dürfte manchen nicht ganz klar sein, was es bedeutet. Nämlich ein Zusammenschluss von Personen mit den gleichen Interessen! Ebenfalls mit allen Rechten und Pflichten, die eben ein Verein mit sich bringt. Ein Verein ist jedoch keine Eventagentur, in der sich zwei oder drei Leute abrackern und alles erledigen und machen müssen, während alle anderen erst auftauchen, wenn alles fix und fertig ist. Ich habe das nun 10 Jahre lang durchgezogen, es reicht mir einfach. Mir ist meine private Zeit nun genauso wichtig wie offensichtlich allen anderen. Und wenn die Aufgaben nicht erledigt werden die innerhalb des Vorstandes oder auch nach außen hin aufgeteilt werden, dann ist es halt Pech, und jeder der dann kommt, und nichts ist wie es sein sollte, kann sich bei jenen bedanken, die ihre Aufgaben nicht erledigt haben …
Und für alle die sich nicht so ganz auskennen, wie es eigentlich laufen sollte:
Da der Schlittenhundesport keine von der BSO anerkannte Sportart ist, dürfen auch keine Staatsmeisterschaften durchgeführt werden. Die Ausrufung einer Österreichmeisterschaft ist erlaubt, die Bezeichnung Staatsmeisterschaft jedoch nicht. Somit sind Staatsmeistertitel nicht einmal das Papier wert, auf dem sie stehen.
Manche Vereine spielen sich in Österreich als Verbände und Dachverbände auf. Ich muss jedes Mal darüber lachen. Denn auch das ist in Österreich ganz klar durch das Vereinsgesetz geregelt, wer wie bezeichnet werden kann und darf. Da gibt es in erster Linie einmal den
VEREIN, einen Zusammenschluss von 2 oder mehreren Personen, mit denselben Interessen. Die nächst höhere Institution wäre dann der
VERBAND, der ein Zusammenschluss von mehreren VEREINEN ist, und ebenfalls das Ziel hat, die gemeinsamen Interessen der angeschossenen Vereine zu gewährleisten. Und darüber gäbe es dann noch die Möglichkeit des
DACHVERBANDES, der ein Zusammenschluss von VERBÄNDEN auf nationaler oder internationaler Ebene ist. Diese Hierarchie besteht eigentlich immer schon, und daran ist nicht zu rütteln. Egal wie sich ein stinknormaler Verein bezeichnet.