Kleines Einmaleins für Halsband und Geschirr

Damit Ihr einmal die Unterschiede kennenlernt, von denen ich bei den Geschirren immer spreche, habe ich diesen recht guten Artikel für Euch zu mir in den Blog kopiert (Die Quelle ist am Ende angegeben):

Kleines Einmaleins für Halsband und Geschirr

Was soll denn Hund nun tragen? Was ist besser? Halsband oder Geschirr? Dick, dünn, gepolstert und wenn ja, wie? Das passende Outfit für den Hund zu finden, ist gar nicht so einfach. Damit es etwas leichter fällt, geben wir euch heute ein paar einfache Leitlinien an die Hand.

 

HALSBAND

  • Unter einem gut sitzenden Halsband sollten etwa zwei Finger Platz haben.
  • Das Halsband sollte nicht zu fest sein, aber auch nicht so locker, dass es über den Kopf rutschen kann.
  • Besonders breite Halsbänder fangen zwar den Zug besser ab, schränken aber die Bewegung ein. Ein Halsband sollte nie mehr als ein bis zwei Halswirbel bedecken. Bei kleinen Hunden wie Maya ist eine Halsbandbreite von etwa 1,5 bis 2cm ein guter Richtwert, je größer der Hund, umso breiter darf auch das Halsband sein. Richtig breite Halsbänder von 4-5cm Breite, oft gesehen bei Bullys & Co., sind ein absolutes No-Go, da sie wie eine Halskrause wirken und die Beweglichkeit im Halsbereich extrem einschränken.
  • Würgehalsbänder, Stachler & Co. gehören auf den Müll und nicht an den Hund!
  • Zugstopphalsbänder sind in Ordnung, sofern sie genau auf den Halsumfang des Hundes angepasst sind und nicht würgen.
  • Bei Kettenhalsbändern sollte darauf geachtet werden, dass die Kettenglieder kein Fell oder gar Haut einklemmen.

 

GESCHIRR

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Es gibt klassische Führgeschirre, Norweger- oder auch Sattelgeschirre, von diversen Erziehungsgeschirren mal ganz zu schweigen. Welches ist denn nun das Beste? Wir haben uns die gängigsten Geschirre mal genauer angeschaut.

  • Sattelgeschirr Das Sattelgeschirr ist wohl besonders aufgrund der herrlichen Klettsprüche besonders beliebt und ich gestehe, dass auch wir eins im Schrank haben (da liegt es aber auch seit drei Jahren). Ein Sattelgeschirr, das auch passt, ist allerdings äußerst selten.

Zunächst ist zu beachten, dass der sogenannte Sattel richtig sitzt. Nicht zu weit vorn, nicht zu weit hinten. Idealerweise sollte er hinter den Schulterblättern aufliegen. Um zu überprüfen, ob die Bewegung im Vorderbein eingeschränkt ist, einmal mit der flachen Hand unter den Sattel greifen und die Vordergliedmaße in alle Richtungen bewegen. Dabei kann man gut fühlen ob genug Platz für alle Bewegungen vorhanden ist.

Problematisch ist bei vielen dieser Geschirre, dass die Schnalle direkt hinterm Ellenbogen liegt und bei jedem Schritt drückt. Der Hund versucht irgendwann der Schnalle auszuweichen und entwickelt dabei eine Fehlstellung.

Ebenfalls kritisch wird es beim vorderen Brustgurt. Liegt dieser zu weit oben, kann er auf den Kehlkopf drücken, liegt er jedoch zu weit unten, schränkt er wiederum die Bewegung der Schulterblätter ein. Allgemein ist die Druckverteilung bei diesem Geschirr für den Bewegungsapparat des Hundes ungünstig.

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Sattelgeschirr

 

  • Norwegergeschirr Das Norwegergeschirr ist ähnlich aufgebaut wie das Sattelgeschirr, verfügt aber über einen simplen Gurt, anstelle des Sattels. Ähnlich wie beim Sattelgeschirr muss darauf geachtet werden, dass der Brustgurt ideal sitzt und die Schulterblätter nicht einschränkt.

Der Rückengurt sollte hinter den Schulterblättern aufliegen und ebenfalls nicht zu dicht am Ellenbogen liegen, sodass das Vorderbein uneingeschränkt bewegt werden kann. Dasselbe gilt für die Schnalle. Das Norwegergeschirr verfügt über einen kleinen Griff am Rückengurt, an dem der Ring zum Einhaken der Leine angebracht ist. Bei diesem Ring sollte darauf geachtet werden, dass dieser nicht an einer Stelle fixiert ist, sondern frei beweglich am Griff hängt. Nur so ist eine gleichmäßige Zugverteilung möglich.

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Norwegergeschirr

 

  • Y-Geschirr Das Y-Geschirr gleicht dem klassischen Führgeschirr, mit dem Unterschied, dass es über keinen Rückensteg verfügt. Dies wiederum hat zur Folge, dass das Geschirr in den meisten Fällen mehr oder weniger direkt auf den Schulterblättern aufliegt und damit die Bewegung der Vordergliedmaße einschränkt. Weiterhin sorgt das Fehlen des Rückenstegs dafür, dass der Gurt oft unmittelbar hinter dem Ellenbogen anliegt und auch hier die Bewegung einschränkt.

Sitzt das Geschirr hinter den Schulterblättern, verläuft es durch seinen Schnitt häufig zur Brust hin direkt über die Schulterblätter. Ein wirklich gut sitzendes Geschirr dieser Art zu finden, ist also schwierig.

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Y-Geschirr

 

  • Führgeschirr Das klassische Führgeschirr ist unser Favorit, aber auch hier muss vieles beachtet werden. Zunächst einmal sollte die Stelle, wo Halsgurte und Brustgurt vorn zusammenlaufen, nicht über das Brustbein hinweg gehen, da hier die Gefahr besteht, dass das Geschirr auf den Kehlkopf drückt. Beim Brustgurt sollte darauf geachtet werden, dass dieser nicht allzu breit ist. Zwar sorgt ein breiter Gurt für gute Zugverteilung, ist er jedoch zu breit, kann er wiederum die daneben liegenden Schulterblätter einschränken.

Die Halsgurte sollten am vorderen Rand der Schulterblätter entlang gehen und oben vorm Widerrist zusammentreffen. Die Bauchgurte müssen, wie bei den anderen Geschirren auch, genug Platz für eine uneingeschränkte Bewegung der Vordergliedmaße lassen.

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Führgeschirr

 

Für welches Geschirr man sich nun entscheidet, sei jedem selbst überlassen. Damit es trotzdem möglichst gut passt, gibt es nun nochmal eine kurze Zusammenfassung, die für jedes Geschirr gilt:

  • Das Schulterblatt sollte niemals durch das Geschirr eingeschränkt werden.
  • Hinter dem Ellenbogen sollte stets genug Platz sein um die Vordergliedmaße in vollem Ausmaß zu bewegen. Hierzu einfach das Bein einmal komplett nach vorn und nach hinten führen. Kommt das Geschirr dabei in die Quere, ist es unpassend.
  • Die Gurte dürfen nicht auf den Kehlkopf drücken.
  • Der Befestigungsring für die Leine sollte sich immer mittig auf dem Hunderücken befinden. Lässt sich das Geschirr nach links oder rechts ziehen, ist das Geschirr zu weit und eine ungleichmäßige Druckverteilung ist die Folge.
  • Hat der Hund kahle Stellen im Fell, weist dies auf eine Unverträglichkeit des Materials oder Scheuern des Geschirrs hin.
  • Sind die Gurte hinter dem Vorderbein ausgebeult, liegen sie zu dicht hinter diesem.

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Besonders die hier markierten Knochenpunkte im Bereich des Schulterblatts, des Brustbeins und des Ellenbogens sollten bei der Passform eines Geschirrs berücksichtigt werden.

Brauchen Halsband und Geschirr eine Polsterung? Wichtig ist, dass das, was der Hund trägt, für ihn bequem ist. Der eine kommt mit klassischem Gurtband ganz wunderbar zurecht, der andere ist etwas empfindlicher und verliert möglicherweise Fell. Da meine Beiden zur empfindlichen Sorte gehören, kommt bei uns nur noch Leder an den Hund.

Unser Fazit:

Wer einen Hund hat, der nicht an der Leine zieht, ist mit einem gut sitzenden Halsband besser bedient. Geht der Hund jedoch nicht brav an der Leine, ist situationsweise unberechenbar oder geht draußen an der Schleppleine, ist es unbedingt notwendig ein Geschirr zu benutzen um Verletzungen vorzubeugen. Damit es hierbei nicht zu Verspannungen und Fehlstellungen kommt, sollte man sich unbedingt eine gute Passform zu Herzen nehmen, denn nur ein Geschirr das gut sitzt, schützt den Hund vor Verletzungen.

In vielen Hundeschulen wird gepredigt, dass man dem Hund bloß kein Geschirr anziehen soll, da er damit erst recht ziehen würde. So sieht man dann viele Herrchen und Frauchen, die sich von ihrem Hund am Halsband durch die Welt ziehen lassen. Es ist durchaus sinnvoll bei der Fußarbeit mit Halsband zu arbeiten, ist man aber abgelenkt oder möchte den Hund nicht jedes Mal korrigieren, raten wir unbedingt zu einem Geschirr! Meine Hunde tragen beides – Halsband und Geschirr. Ist die Leine am Geschirr haben sie “Freizeit”, ist die Leine am Halsband, müssen sie aufmerksam folgen. Sollte es irgendwann so weit sein, dass meine Hunde offline durchs Feld dürfen, werden wir uns irgendwann auch vom Geschirr verabschieden.

Quelle: http://www.mayaslife.de/2012/09/27/kleines-einmaleins-fur-halsband-und-geschirr/

2 Kommentare

  1. Hallo Christian,

    ein sehr informativer und vorallem sinnvoller Beitrag!
    Ich selber nutze das Halsband, als auch ein gewöhnliches Führgeschirr.
    Vorallem das Halsband kommt bei Uns in der Stadt zum Einsatz und das Geschirr in lockerer Umgebung, oder auf Wanderungen. So weiss der Hund in gewisser Weise, wann er sich zu “benehmen” hat 🙂

    Deinen Blog setze ich mir mal auf meine must read Liste.

    Beste Grüße
    Julian

  2. genau so …wir tragen beides …in der Stadt ist die Leine primär am Halsband und im Gelände primär am Geschirr …immer doppelt gesichert. so entsteht ein sogenannter “Situationsgriff” mit dem man den Hund in schwierigen Situationen fest im Griff hat.

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