Unsere Lieblingsspeise wenn wir im Zillertal und Umgebung urlauben: Tiroler Speckknödel! Egal ob in der Suppe oder mit Sauerkraut, sie sind ein Muss in den meisten Hütten wo wir neu hinwandern. An der Qualität der Speckknödel erkennt man die Qualität der Hüttenküche, so unsere Erfahrungen.
Bisher haben wir sie entweder im Urlaub genossen, oder fertig beim “Berger” in Deutsch Wagram gekauft (sind ebenfalls von recht guter Qualität). Diesmal wollte ich sie selbst machen. Meine ersten Knödel. Und gleich mal Vieles falsch gemacht. Doch der Reihe nach. Hier zuerst einmal das Rezept dazu:
Benötigt wird (für ca. 18 mittlere Knödel):
500g Semmelwürfel (bessere Qualität nehmen!)
250g Speck (ich hab teils mageren und teils normalen Speck, beide aus Tirol genommen)
150g Braunschweiger Wurst (heißt in Tirol Knödelwurst)
1 1/2 gelbe Zwiebel
4-5 Eier (je nach Größe)
450ml Milch
1 1/2 EL Butter (keinesfalls Margarine oder Butterersatz!)
1 1/2 EL Sonnenblumenöl (damit die Butter heißer werden kann)
3 1/2 EL getrocknete Petersilie (frischer wäre besser, hatte ich jedoch nicht)
1 1/2 EL Majoran (getrocknet, doppelt gerebelt damit er feiner ist)
Salz
Pfeffer
Die Zubereitung:
Zwiebel, Wurst und den Speck kleinwürfelig schneiden. Den Majoran nochmals durch die Hände rebeln um ihn feiner zu machen, dann die Butter und das Öl in einer Pfanne heiß werden lassen. Darin wird die Zwiebel dann glasig angeröstet und danach Wurst und Speck hinzugefügt. Ich hab hier mageren Tirolerspeck und einen feinen Pfefferspeck verwendet. Deswegen ließ ich am Schluss das Abschmecken mit Pfeffer aus. Wurst und Speck mit den Zwiebel noch gut 3-5 Minuten auslassen. Von der Platte nehmen.
Die Semmelwürfel in eine große Schüssel füllen, und die Zwiebel-Speck-Wurst-Mischung aus der Pfanne dazu geben. Petersilie und Salz (nicht zu viel!), den Majoran, jetzt ggf. den Pfeffer drüber streuen. Erstmals leict durchmischen. Wenn die Mischung nicht mehr heiß ist, die Eier und die Milch hinzufügen. Aufpassen! Wenn die Mischung noch heiß ist, dann stocken die Eier zu drüh und verschließen die Poren der Semmelwürfel. Das wars dann mit den guten Knödeln, weil sich die Würfel nicht mehr ansaugen können. Anschließend gut vermengen, andrücken und mindestens 20 Minuten ziehen lassen!
Nach der Wartezeit werden die Knödel geformt. Hier hab ich meine Fehler gemacht die dazu führten dass die Knödel nicht fest genug waren und teilweise im Kochwasser zu zerfallen anfingen.
Wichtig: Die Knödelmasse fest zusammendrücken beim Formen! Die Hände gut nass machen, um die Poren der Knödel außen gut zu verschließen! Jedes Knödel fest drehen um es rundherum zu schließen!
Hier sahen sie verdammt gut aus! Dann kamen sie für 15 Minuten in gesalzenes Kochwasser das nur mehr leicht sprudelnd sein sollte. Wenn alles geklappt hat, dann kommen sie auch wieder wie Knödel aus dem Wasser raus. Wie schon erwähnt, waren meine zu wenig stark gepresst und fingen sich leider teilweise zu zerlegen an.
Geschmacklich kamen sie dem Original sehr nahe was mich wirklich freute. Die Kostprobe verlief positiv. Doch was macht man mit Knödel die sich kein zweites Mal im Wasser aufwärmen lassen würden? Entsorgen? Nein, käme nicht in Frage! Und 18 Knödel essen, das wäre zu viel des Guten gewesen. Die Idee war dann meine Vakumiermaschine …
Ich hab sie einzeln verpackt (ja, es ist viel Plastik, aber besser wie Essen entsorgen!), und damit kann ich sie im Wasserbad aufwärmen ohne dass sie zerfallen.
Beim nächsten Mal werde ich meine Fehler korrigieren, und schauen ob sie fester werden. Das Rezept an sich ist wirklich fehlerfrei und nach Tiroler Originalzubereitung angegeben. Quellen dazu gibts ja auch sehr viele. Und wie erwähnt, schmecken diese Knödel am Besten in der Suppe, mit Sauerkraut, und auch zu einem deftigen Gulasch haben wir sie schon genüsslich verzehrt.
Nun wünsche ich allen die es selbst ausprobieren möchten ein Gutes Gelingen, und vielleicht hinterlässt mir ja der oder die eine die es versucht hier einen Kommentar.
Viel Spaß beim Nachmachen und lasst es Euch schmecken!