Hundefreundewanderung (One million paws 2015 des NSSV – Niederösterreichischer Schlittenhunde Sportverein) ab Muggendorf (NÖ) über die Myrafälle – Steinwandklamm – Hausstein – retour nach Muggendorf
14. März 2015, man trifft sich in Muggendorf (NÖ). Wozu? Nun, für eine schöne Wanderung mit Hundefreunden. Das Wetter trüb, aber trocken, die Temperatur so um die 5 Grad. Richtiges Huskywetter eben. Um 10 Uhr waren wir (8 Hundefreunde unseres Clubs samt Gästen), an der Kassa und bereit zum Start. Noch waren nicht viele Leute unterwegs, was in Anbetracht der Hunde ohnehin in Ordnung war.
Pünktlich verließen wir den Kassenbereich und begaben uns nun zum Aufstieg vom unteren Staubecken zum oben gelegenen “Stauweiher” entlang von 14 Gefällestufen des Myrabaches (davon 8 Hauptfälle) mit einem Höhenunterschied von 120m. Die Durchwanderung des 520m langen Kaskadenbereiches führt über 26 Holzbrücken mit einer Gesamtlänge von 226m sowie 8 Stiegen mit 74 Stufen. Gefühlt waren es an die 5000 …
Die gut gewarteten Steige und Wege führten uns am “Alten Kalkofen” vorbei, direkt zum sogenannten “Karnerwirt” am Stauweiher (590m) , von dem unser Weg uns weiter in Richtung Gasthof “Jagasitz” (706m) führte.
Die Höhenmeter die wir dabei machten, waren nicht von schlechten Eltern. nachdem wir ja in den Wintermonaten relativ wenig machen konnten, zeigte sich die Anstrengung doch sehr schnell an dem einen oder anderen Schnaufgeräusch, dass uns dabei entglitt. Doch was machen echte Naturfreunde? Augen zu und durch! Ein Aufgeben käme niemals in Frage, ob gleich der lächerlichen Distanz und Anstiege …
Auch die Natur erwachte langsam aus ihrem Winterschlag, was wir anhand der vielen kleinen Blumen und Blüten schon erkennen konnten. Für die Hunde gab es auch jede Menge zu erkunden und zu erschnüffeln. So führte uns der Weg am “Jagasitz” vorbei, und beim Anblick der ausgeschriebenen Speisen wussten wir, da müssen wir heute noch einmal her, und unser Weg meinte es gut mit uns, denn wir mussten ohnehin nochmals hier vorbei …
Aber zuerst mussten wir noch weiter, einen steilen und vereisten Streckenabschnitt (Hier gaben ein paar von uns aufgrund der echt gefährlichen Verhältnisse auf, und wanderten zum “Jagasitz” retour um auf uns zu warten) hinunter zur “Jausenstation Reischer” auf 549m Seehöhe. Ein Stück weiter betraten wir dann die “EU-freie Zone”! Ich musste echt lachen über das Schild, und kaum betreten wurden wir auch schon vom “Kassenwart” der Steinwandklamm empfangen.
Eine kurze Pause, ein Eierlikörchen für die Wanderinnen und ein Kriecherlschnaps für die Herren, und schon gings in die Klamm weiter. So gestärkt konnte ja nichts schief gehen, und auch der plötzliche Kälteeinbruch (in der Klamm hält sich die kalte Luft verbissen!) machte uns nichts mehr aus.
Der untere Einstieg der Steinwandklamm befindet sich auf einer Höhe von rund 550 Meter im hintersten Steinwandgraben bei der schon erwähnten Jausenstation Reischer. Nach etwa einem halben Kilometer befindet sich linksseitig der Einstieg zum Rudolf-Decker-Steig, den wir aber aus Sicherheitsgründen und wegen der Hunde nicht genommen haben. Nach rund weiteren 150 Meter, am Ende der Klamm, führt der Hauptweg, links abzweigend, zum Türkenloch hoch dass wir fast schon kriechend durchqueren mussten (wegen der Rucksäcke und der geringen Bodenfreiheit darin). Nach dem Türkenloch, der rund 20 Meter langen Durchgangshöhle, folgte eine etwas steilere Felspassage mit Drahtseilsicherung. Der Ausstieg dieser Passage erfolgt auf einer Hochfläche mit einer Höhe von rund 750 Meter. Hier legten wir wieder eine Rast ein.
Nach 10 Minuten Trinkpause marschierten wir über einen Waldweg, der zuletzt kurz absteigend ist, zum Kreuthsattel weiter, direkt zum Gasthaus Jagasitz, wo unsere Freunde schon auf uns warteten, die am vereisten Steilstück aufgaben. Jetzt wurde erstmal so richtig gut geschlemmt! Highlight war eine schmackhafte Bärlauchsuppe und danach Hirschleberkäse mit Röstkartoffeln und einem Spiegelei! Wahnsinn! Es zahlte sich aus, hier einzukehren! Auch die Bewirtung war 1A, freundlich und zuvorkommend! gerade in “Touristenzonen” findet man das eher selten, weil es zu einem Massendurchsatz kommt, aber hier fühlten wir uns echt wohl, und können den “Jagasitz” nur weiterempfehlen!
Nach der kulinarischen Verwöhnung, machten wir uns alle gemeinsam wieder auf, und wanderten den blau markierten Wanderweg in Richtung Myrafälle wieder hinab. Nach gut 1,5 km trennten wir uns dann von zwei Mitwanderinnen, die direkt zum Parkplatz hinunter gingen, während wir uns auf den Weg zum Hausstein machten. Den wollten wir uns unbedingt auch noch ansehen. Wenn wir gewusst hätten, welcher Anstieg da noch auf uns zukam, hätten wir diese Sehenswürdigkeit wahrscheinlich ausgelassen …
So kamen wir wieder am Stauweiher und dem “Karnerwirt” vorbei, stiegen in die rot markierte Route hinauf zum Hausstein ein, und keuchten uns über eine gefühlte 75%-Steigung hinauf. Die Streckendistanzen waren diesmal wirklich nicht das Problem, aber die ungewohnten Steigungen zehrten an unseren Kräften, da wir ja nicht nur unsere Rucksäcke dabei hatten, sondern teilweise auch die Kameraausrüstung, und diverse Ersatzkleidungsstücke im Gepäck, da wir mit Schnee und Regen rechneten. Letzteres ist ja zum Glück nicht eingetreten, und so hatten wir einen super Tag.
Irgendwann kamen wir dann an der Haussteinwiese aus dem Wald, und da lag er vor uns, der Felsen unserer Begierde! Da wollten wir auch noch rauf.
Kurz wurde noch beratschlagt, warum wir uns das überhaupt antun, und was uns momentan reitet, denn keine 30 Minuten vorher hatten wir beschlossen, am “Burning feets 2014” im Mai nicht die 21km Strecke zu machen, sondern den Marathon mit 42km. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir einfach einen Vogel haben, und wir das deshalb machen, weil uns nichts besseres einfällt (*lach*), gesagt, getan, und schon latschten wir auf den Hausstein hinauf. Unsere Flüche wegen der fehlenden Rolltreppe waren dann wohl nicht ganz jugendfrei …
Doch oben angekommen, wurden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Auch wenn es nicht ganz klar war, es war trotzdem toll da oben!
Als wir dann wieder Luft bekamen, und uns ein wenig vom Aufstieg erholten, machten wir uns gemütlich und langsam dann auf, wieder abzusteigen, und zurück zum Parkplatz beim Eingang zu den Myrafällen zu wandern. Insgesamt waren wir heute 6 Stunden unterwegs, legten 11,56km an Wegstrecke zurück, überwanden dabei knappe 600 Höhenmeter und unzählige Treppen und Brücken. Es war ein super schöner Tag und wir alle haben es voll genossen.
Mit von der Partie waren:
Chris, Thomas, Birgit & Freundin, Alfred, Grete, Michael und ich.
Wir werden heuer sicher einige solcher schönen Touren machen, und freuen uns schon auf die geplanten Wanderungen im Wechselgebiet zum Hallerhaus und die Wanderung am Schneeberg!
Fotos: Christian Veigl (15. März 2015)