Fluglärm – Ein von der Politik aus Finanzgründen und Wirtschaftsbevorzugung totgeschwiegenes Problem!
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Ich wohne ja bekanntlicherweise in Gerasdorf bei Wien, Ortsteil Kapellerfeld-Ost. Und das seit 1966. Kapellerfeld war eigentlich schon immer der “Blinddarm” von Gerasdorf. Irgendwie unerwünscht, und viel wurde auch nicht für uns getan. Außer es standen wieder einmal Wahlen an.
Unsere Siedlung war immer schon als “Erholungsgebiet” ausgeschildert. Mit dem Bau des Marchfeldkanals erhöhte sich die Qualität der Umgebung und des Wohnens noch weiter. Wenn da nicht die Politik wäre …
Die Piste 16/34, die uns direkt betrifft, wurde 1972 vom Verkehrsministerium bewilligt und am 6. Oktober 1977 eröffnet. Das Drehfunkfeuer WGM, das heute noch den Landekorridor der Piste 16/34 angibt (oder angeben sollte), steht zwischen Seyring und Kapellerfeld-West, außerhalb der Siedlungsgebiete, und führte die landenden Flugzeuge an Kapellerfeld größtenteils im Westen vorbei.
Aufgrund der Anordnung von Landekorridor und Bahn, haben wir unsere Häuser lärmmäßig so ausgerichtet und gebaut, dass die Wohn- und Schlafräume nach Osten ausgerichtet waren. Abgesehen davon war der Flugverkehr und der damit verbundene Fluglärm eher vernachlässigbar, weil die paar Flugzeuge am Tag auch noch per manueller Radarführung weitestgehend die Siedlung mit direkten Überflügen verschonten. Auch die Mindestflughöhe von 4800 ft. ü.A. wurde damals eingehalten.
Mit der Mediation (die ja als das Beste was jedem passieren konnte von der Politik in den Himmel gehoben wird!) hat sich alles schlagartig für uns verändert! Der Flughafen wurde massiv ausgebaut, der Flugverkehr ausgeweitet, die Verkehrsbewegungen immer weiter erhöht. Der Süden wehrte sich, und viele Bürgerinitiativen gingen auf die Barrikaden. Ausgenommen bei uns! Die Bürger wurde ignoriert, es gab keine Bürgerinitiative und die Politik entschied über unsere Köpfe hinweg ohne die Bevölkerung mit einzubeziehen! Das war das Ende von Ruhe und Entspannung in unserer Siedlung!
Die Piste 16/34 wurde als “Nachtflugpiste” umgebaut und die meisten Landungen werden wenn möglich ebenfalls über uns hinweg geführt. Auch eine Entlastung von Wien und dem Süden an den Wochenenden geschieht hier über unseren Köpfen.
Nicht nur der rasante Anstieg der Landungen bei uns sind ein riesen Problem, sondern auch die neu eingeführten Transition-Arrays, also Landekorridore die für den automatisierten Anflug optimiert wurden. Diese dienen rein der Kapazitätserhöhung, und nimmt keine Rücksicht mehr auf die Bevölkerung am Boden. Die Landungen kommen gestreut aus allen Richtungen und schwenken über unserem Ortsgebiet auf den Leitstrahl in 4800 ft. Höhe ein. Zumindest so die Theorie.
Praktisch schauts so aus, dass der Landekorridor in den Osten verlegt wurde, der Lärm nun vor unseren Wohnräumen stattfindet, die Flughöhen bei weitem nicht mehr eingehalten werden, sondern bis auf 2500 ft. ü.A. gesenkt wurden, und die AUA und ein paar andere Billigfluglinien ein Landeverfahren benutzen, dass im Minutentakt ein extrem hohes und kreischendes Geräusch erzeugt! Nervtötend! Man kann in den Stoßzeiten nicht mehr im Garten sitzen, und dieses Geräusch dringt durch Fenster, Schornsteine und sogar das Dach in die Wohnräume ein! Doch alles wird bestritten!
Grund: Die Länder Wien und NÖ brauchen Geld. Und als 20%ige Teilhaber des VIE verdienen sie recht gut daran! Schlimm dass auch die Umweltbehörden und sogar die “Grünen” für diese Belastung bei uns gestimmt haben!
Aktuelle Daten und Zahlen über den Wahnsinn bei uns, findet Ihr auf dieser Webseite:
http://fluglaerm.veigl.net/
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Facebookgruppe “Fluglärm Kapellerfeld-Seyring-Gerasdorf” mit aktuellen Infos:
https://www.facebook.com/groups/310259689097656/