Ja, es war wieder einmal so weit. Das Fernweh nach dem wochenlangen Wegsperren von uns durch diese Regierung hat gesiegt. Pfeif drauf, man muss raus wenn man in dieser Zeit auch noch zu 150% arbeiten muss (weil Personal abgebaut und die Arbeit auf die restlichen Mitarbeiter aufgeteilt wurde. Inklusive Überstundenverbot aber mit der Voraussetzung, trotzdem alles zu machen!) und schon am Limit daher kommt.
Am Mittwoch den 20. Mai 2020 (so nebenbei bemerkt, unserem 32. Hochzeitstag!), sind wir zusammen mit unserer Nukka dann nach einem trotzdem auslaugenden halben Arbeitstag, endlich gegen Mittag ab in den Wagen und in Richtung Süden abgefahren. Die Durchfahrt durch Wien ging trotz Staumeldungen zügig, und so waren wir relativ schnell auf der Südautobahn unterwegs nach Kärnten.
Mallnitz war wieder einmal unser Ziel. Freunde besuchen, die Gegend bewundern und genießen, Spaß haben, abschalten. Zum Glück haben wir auch eine feine Unterkunft bereit gestellt bekommen. Dafür danken wir Heidi, unserer nunmehr langjährigen Freundin nochmals recht herzlich. Da ja unser geplantes langes Wochenende in Fuschl am See ausgefallen ist, weil die Hotels ja erst 1 Woche später öffnen durften, wäre es schade um den schon genommenen Urlaubstag gewesen. So konnten wir uns trotzdem sehen, und ein paar lustige Tage verbringen. Die Fahrzeit war diesmal weit unter 5 Stunden, trotz Pause für die Hündin in Herzogberg am Rastplatz. Die Kleine ist ja so brav beim Autofahren. Man merkt nicht einmal das man einen Hund mit hat. Zu allererst sind wir gleich bis nach hinten zur Ankogelbahn durchgefahren, um mit Nukka eine Runde spazieren zu gehen. Pfoten vertreten war angesagt. Das erste was die Rackerin gleich mal machte: Ab ins saukalte Wasser des Seebachs! Die Wasserratte schreckt vor nichts zurück, auch wenn sie dann bis zum Hals im Wasser steht und es sie vor Kälte schüttelt. Doch ich bezweifle, dass dies ein Kälteschütteln ist, sondern eher ein Zeichen dafür, dass sie ins Wasser soacht, wie man bei uns so sagt, also reinpinkelt. Wie die kleinen Kinder es eben auch tun. *lach*
Nach dem “Lulligang” von Nukka, fuhren wir dann zu Heidi und checkten zuerst einmal ein. Schnell waren unsere Reisetaschen verstaut, und schon saßen wir auch zusammen, und nach einem wirklich feinen Abendessen das uns Heidis kleiner Sohn Noah kochte, ergötzten uns an der ersten Flasche “Tschurtschlwasser”, dem wohlschmeckenden Zirbenlikör den es in Mallnitz gibt. Ein paar Zitronen-Radler waren auch noch dabei, und so verging die Zeit wie im Flug. Ich musste dann wegen einer “Vorbelastung” leider abbrechen, und wir machten uns auf in die Betten. Tag 1 … vorbei!
Tag 2 … ein Highlight auf das wir uns jedesmal freuen: Das Frühstück bei Rosi im Cafe Donath! Bei Rosi gibts echt das BESTE FRÜHSTÜCK in ganz Mallnitz! Egal ob großes oder kleines, es passt für jeden. Noch dazu wird es mit Liebe hergerichtet und serviert, und das sieht und merkt man. Auch der Kaffee ist der beste der ganzen Ortschaft! Ehre wem Ehre gebührt, also alle Daumen hoch für das Cafe Donath! Klar dauert das morgendliche Dinieren dann schon seine Zeit, aber dieses Service muss man eben genießen, und so saßen wir wieder mal bis knapp vor 11 Uhr Vormittag zusammen und unterhielten uns auch prächtig wie immer.
Wer in Mallnitz ist, oder auch nur auf der Durchreise, sollte UNBEDINGT bei Rosi vorbeischauen! Es lohnt sich!
Gleich nach dem grandiosen Frühstücksschmaus machten wir uns auf den Weg zu unserer zweiten Lieblingslocation, dem “Gutenbrunner”. Eigentlich heißt es ja Gasthof Gutenbrunn, aber bei uns wird nur mehr “fahren wir zum Gutenbrunner” gesagt, und jeder weiß um was es geht. Vor zwei Jahren von CLAUDIA und WOLFGANG aus dem Dornröschenschlaf gehoben, ist mittlerweile eine wunderbare Location im Tauerntal geworden. Auch hier gibts den leckeren Zirbenlikör, der uns wie ein roter Faden durch die Gegend verfolgt …
Wie es der Teufel wollte, sind wir natürlich wieder einmal “picken” geblieben, und haben wieder einmal die letzten Reserven des “Anwesens in den Bergen” vernichtet. Nach der Zirbe kam dann der selbstgemachte Ouzo und einige weitere Spezialitäten. Dazwischen gabs Wiener Schnitzel vom Feinsten um wenigstens eine Unterlage zu haben, bevor der Tag sich dem Ende neigte. Claudia kocht selbst, und das echt gut. Irgendwann am Abend mussten wir dann doch von dannen gehen (ja, wir waren zu Fuß unterwegs!) und suchten im Ort ein Lokal wo wir Abendessen konnten. Doch Niederlage! NICHTS, aber auch wirklich NICHTS hatte geöffnet! Enttäuscht spazierten wir dann noch zu Heidi und überlegten was wir nun machen würden. Kochen kam nun wirklich nicht in Frage, niemand sollte sich jetzt noch an den Herd stellen müssen um zu improvisieren. Also versuchte ich mein Glück, und rief nochmals beim “Gutenbrunner” an, wo mir bravorös von Wolfgang, vollkommen geduldig ob der Wünsche unserer “Mädls”, Auskunft gab was wir noch kriegen könnten. Wir entschieden uns für das ebenfalls schon berühmte Omelett des Hauses, wenn ich das mal so nennen darf. Eine grandiose Geschmackssynphonie, die man auch probiert haben muss! Nach weniger als 20 Minuten kam der Anruf: Essen fertig! Ich machte mich sofort auf den Weg, wo mir Wolfgang schon entgegen rannte (JA, er ist mir echt mit den Tellern am Tablett entgegengelaufen, wohl um zu verhindern, dass ich ihn heute nochmals leer saufen würde … *hahahahaaaaaa*) um mir die Bestellung ins Auto zu verfrachten. Zu Hause wurde dann geschmaust. Ein kulinarischer Traum! An dieser Stelle muss man echt ein riesen DANKE an die Beiden richten, denn ich denke, so ein Service – noch dazu unerwartet – kann man nicht von vielen Betrieben haben. Aber die “Gutenbrunner” sind einfach TOP!!
Danach gings wieder ab in die Heia. Träume gabs diesmal keine, denn unsere Nukka war ob der vielen Geräusche relativ nervös. Da wir die Zimmertür zum Balkon offen ließen, damit sie im Kühlen schlafen konnte, kam sie bei jedem fremden Geräusch zu mir um sich kraulen zu lassen. Schisserin! Und Stündlich kam sie ohnehin um die Ecke, um mich einmal mit ihrem dicken Sauger (Schnauze) kurz leicht zu berühren. Ein Schlafgutweiterküsschen sozusagen. Weckt ja überhaupt nicht …
Pferde, Kühe, alles was Hufe hatte kam heute, am 3. Tag, unter unserem Balkon vorbei. Schlafen beendet. Egal, heute wollten wir ohnehin etwas unternehmen. Das Seebachtal und der Stappitzersee sind ja Pflicht. Leider hatte die Schwussnerhütte noch zu, aber das hinderte uns nicht, nach hinten zu wandern. Da keine Touristen unterwegs waren, gingen wir einfach den Schotterweg, noch nicht wissend, dass der geplante Retourweg über den Waldlehrpfad gesperrt war. Vorerst aber wieder ein feines Frühstück bei Rosi, dann ab zur Ankogelseilbahn um den Wagen zu parken. Ein traumhafter Tag sollte es werden, mit Kaiserwetter das man sich nur wünschen kann. Die Wanderung war daher super, Nukka bekam einen neuen Freund (Rocky, der 5 Monate alte Border Collie Rüde von Corinna der heute mit Heidi unterwegs war), und wir konnten sich an der Umgebung und den Bergen nicht satt sehen. Die Menschen da, wissen manchmal gar nicht was sie da an Idylle vor der Haustür haben. Aber ich denke, wenn man das jeden Tag sieht, dann wirds genauso langweilig wie bei uns zu Hause.
Zurück haben wir den Weg über den Waldlehrpfad nehmen wollen, aber nach kurzer Zeit durch den wunderschönen Wald am rauschenden Wasser entlang, war dieser plötzlich gesperrt. Doch man stellte wohl in weiser Vorraussicht eine Verbindung zum Schotterweg her, und so gingen wir dann halt diesen wieder zurück. In Mallnitz angekommen machten wir dann eine kleine Fernsehpause, um uns später wieder zu treffen. Das Ziel? Der “Gutenbrunner”! *laaaaaaaach*
Wir wurden wie immer freundlichst empfangen (kurze Nachfrage: Wart Ihr jetzt schon mal dort, oder nicht??), und nachdem wir unsere Getränke bestellt hatten wollten wir wieder die feinen Schnitzerln ordern. Doch Claudia überraschte uns mit der Ansage, dass es Steaks geben würde, wenn wir welche haben wollten! WOW! Damit hatten wir ja gar nicht gerechnet, und sofort 3x zugeschlagen. Wir genossen den Tagesausklang, das Tschurtschlwasser floss wieder, und Claudia verschwand inzwischen in der Küche. Zurück ließ sie uns nur den “überteuerten Kellner”, der sich Tags darauf sogar als Schamane herauskristallisierte (Wolfgang, ich weiß: Mit dem Schamanen bewege ich mich auf sehr dünnem Eis! *hahahahaaaaa*). Nein im Ernst, die beiden sind echte Unikate in dem Tal. Nicht einmal Einheimische, aber sowas von voll in Ordnung!! Wer die beiden nicht kennen lernt, versäumt was im Leben! Und wer sie nicht mag, hat mit sich selbst ein Problem. So genug Honig ums Maul geschmiert … die Steaks kommen ………
Leute, was soll ich Euch über die Steaks nun schreiben?? Wenn ich gekonnt hätte, würde ich dem “Gasthof Gutenbrunn” einen ganzen Sack voll Sterne dafür geben! Ein TRAUM! So eine Fleischqualität gibts bei uns nicht einmal mehr, was wir da am Teller hatten! Dazu selbstgemachte Kräuterbutter und Bratkartoffeln. Es gab einfach NICHTS, überhaupt NICHTS auszusetzen. Das tat meinem Schandmaul absolut weh, aber es ist wie es ist! Ich habe erst einmal so ein gutes Steak gegessen, und das kostete das Dreifache. Ich liebe diese Küche die man hier betreibt. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, gleich für den nächsten Tag noch einmal Steaks vorzubestellen. Als es Abends dann doch rasch kühler wurde, kamen die “Mädls” auf die Idee, doch einen der Fass-Terrassenöfen zu aktivieren. Wolfgang zierte sich keine Minute, und wenige Augenblicke später wurde es schon wohlig warm draußen. So saßen wir dann doch noch länger als geplant im Freien, und so manchem wurde das “Feuerchen” aus diesen “Turboheizfässern” auch zu warm, gell Heidi? *lach* – Lustig wars, gesellig wars, und die Runde kam dann spätabends doch noch zu einem Abschluss und löste sich dann auf. Zurück im Zimmer gabs wie jeden Tag die Futterschüssel für Nukka, Kraul- und Streicheleinheiten bis zum Abwinken, und schon kam meist das Sandmännchen und der Fernseher wurde praktisch umsonst eingeschaltet. Die Luft, die Berge, die ganze Umgebung, man kann sich hier echt erholen. Aber das macht auch ziemlich müde, nicht nur die “Saftln”.
Tag 4 … Auf, auf ihr Hasen, hört ihr nicht die Jäger blasen? Naja, so schnell gings heute nicht aus dem warmen Bettchen. Außerdem gabs für heute ziemlich mieses Wetter als Vorhersage. Deswegen haben wir uns auch nichts weiter vorgenommen, außer wieder ein grandioses Frühstück im Donath. Aus dem Frühstück wurde dann ein Aufenthalt bis weit nach Mittag, und mit einer weiteren Überraschung für uns: Rosi’s EISCUPS! Egal welche Sorte man sich einverleiben möchte, sie sind alle gut!! Ich hab mir ein Schwarzwälder-Kirsch reingezogen, und war davon mehr als begeistert.
Also, wenn wir wo picken, dann ordentlich. So kam es, dass es ziemlich lange dauerte bis wir uns endlich dazu aufraffen konnten, wieder etwas zu tun. Auch Nukka wollte heute nicht wirklich mit dem Haus-Labrador spielen und murrte nur mürrisch herum. Das Wetter? Pffff, ein Witz! Statt dem Regen wie vorausgesagt, strahlender Sonnenschein! Und wir total lustlos auf Schusters Rappen etwas zu unternehmen. Deswegen wars auch vollkommen egal, dass wir so lange bei Rosi saßen. Sie freute sich darüber, wor führten viele Gespräche, lachten und lästerten über Mallnitz ab, weil die Gehsteige im Ort seit 5 Tagen hochgeklappt sind. Außer dem Billa, war echt alles tote Hose in dem Ort. Offensichtlich will hier keiner Geld verdienen, oder haben so viel davon das sie es nicht nötig haben. Egal, nicht unsere Sache. Wir hatten unseren Spaß, und das ist wichtig.
Frühstück ade, Gutenbrunner oje … nicht dass Ihr nun glaubt, Mallnitz besteht nur aus diesen zwei Lokalen! Aber uns hats halt immer wieder zwischen den beiden hin und hergerissen. Wenn man mal da war, dann weiß man auch warum. Der Auftakt machte natürlich sofort wieder das “Zirberl”, gefolgt von einer Frittatensuppe und anschließend dem absoluten Gaumenschmaus: Den Steaks von Claudia. Genauso zart und traumhaft wie gestern. Ich bin sonst kein Steakliebhaber, aber hier musste auch ich kleinbei geben und dieses Gustostückerl verspeisen. Mittlerweile wären es schon 2 Säcke Sterne, die ich vergeben wollte.
Der Tag lief uns trotzdem heute davon, und dann kam so gegen 19 Uhr eine Regenfront über die Berge nach Mallnitz. Da wir zu Fuß unterwegs waren, schauten wir, dass wir schnell nach Hause ins Zimmer kamen. Der Abschied fiel uns zwar wie immer schwer, aber es musste sein. Claudia, Wolfgang, es war uns ein Volksfest bei Euch! Danke für Eure Gastfreundschaft und den tollen Stunden die wir bei Euch verbringen durften! Wir sehen uns sicher wieder.
Tag 5 … der Abschied, den wir alle immer wieder nicht wollen. Aber es muss sein. Schnell noch ein Kaffeetscherl bei Heidi, der wir sehr dankbar für die Ermöglichung dieser paar für uns wirklich erholsamen Tage sind, und dann gings auf. 470km mussten wieder gefahren werden. Schnell noch eine Gassirunde mit Nuk’, und schon machten wir uns auf den Weg. 5 Stunden später waren wir mit Zwischenrast (2x weil sich unsere Kröte nicht dazu entschließen konnte, wo sie nun piseln will) wieder zu Hause. Es war ein echt klasses verlängertes Wochenende, und wor freuen uns schon wieder auf den Sommer, den wir heuer in Matrei in Osttirol verbringen werden, danach aber sicherlich wieder unsere Freunde in Kärnten einplanen. WIR SEHEN UNS!
Christian, Manuela und unsere Nukka.
24.05.2020
Hier nochmal für Euch als Info, solltet Ihr Mallnitz besuchen. Da MÜSST Ihr unbedingt mal vorbeischauen:
2 Kommentare
Das Danke und die vielen Sterne können wir nur zurückgeben, wer kann schon solche Gäste begrüßen die man so schnell ins Herz schließen kann!🤩
Autor
Vielen Dank liebe Claudia, es ist uns immer ein Volksfest wenn wir Euch besuchen können! Schade dass ihr sooooo weit weg von uns seid. Andererseits: Gut für meine Leber … *hahahahaaaaaaa*