Sommerurlaub 2019 (Obertilliach & Mallnitz)

Endlich war es wieder einmal soweit: Urlaub! Nach Monaten des Schuftens, bei denen ich schon nahe an den Grenzen des persönlich Möglichen war, “durfte” ich mich nun 2 Wochen erholen. Gleich zu Beginn weg, es war ein traumhafter Urlaub, aber erholen konnte ich mich nicht wirklich. Zu leer sind die “Akkus”, und es wird nicht besser werden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Heuer machten wir uns auf den Weg nach Obertilliach in Osttirol. Ein kleines verträumtes Dörfchen abseits der großen Touristenströme. Wir entschieden uns für das Hotel Andreas, und wir wurden mit unserer Wahl nicht enttäuscht. Gleich vorweg: Das Hotel war spitze! (Eine genauere Bewertung könnt Ihr im Laufe des Beitrags lesen)

Obertilliach in Osttirol

Die Anreise nach Obertilliach war ein wenig umständlich und dauerte fast 6 Stunden. Erstens wegen des enormen Verkehrsaufkommens auf der Tauernautobahn durch die deutschen Urlauber und der Sperre der Abfahrten zum Schutz der Orte entlang dieser Route, zweitens weil ich den Katschberg meiden wollte und heuer die Turracher Höhe fuhr und das schon ein Umweg war. Drittens kam dann noch die Sperre der Gailtalstraße hinzu, die wegen eines Hangrutsches nicht mehr passierbar ist und erst im Herbst des Jahres wieder repariert ist. So mussten wir einen Umweg über Lienz in Kauf nehmen, und auch da war eine Baustelle mit Ampelregelung. Trotzdem kamen wir relativ entspannt aber müde an. Auch unsere Hündin Nukka machte keine Probleme da wir Pausen für sie machten, und ich die Hundebox heuer mit 2 Lüftern ausgestattet habe, die die Box gut durchlüften ohne sie einem Luftzug auszusetzen. Somit hatte sie keine heiße Stauluft hinten, und das passte voll und ganz.

Am Ziel angekommen erfuhren wir zuerst, dass wir ein “Zimmerupgrade” bekommen haben, und das angeblich schönste Zimmer im Haus bekommen haben. Meine anfängliche Freude darüber wich aber schnell und ich war schon drum und dran wieder abzufahren. Das Zimmer selbst war ein Traum, keine Frage. Super ausgestattet, riesig und fast nagelneu. Aber ein Balkon der noch so groß war, eignet sich nicht für einen Hund der ungeniert in andere Zimmer marschieren konnte weil keine Abgrenzungen vorhanden, und eine Badewanne und Duschkabine mitten im Raum ohne Privatsphäre, das war nicht meins. Ich war echt enttäuscht, denn ich denke, sowas sollte man vorher bekannt geben, denn es ist nicht jedermans Sache, in der Auslage zu duschen. Doch wir erhielten ein Ersatzzimmer. Meine Stimmung besserte sich ein wenig, aber auch hier bestand die Badezimmertür aus Glas. Was soll sowas eigentlich? Ich denke, das sind Dinge, die man sehr wohl vor der Buchung erfahren sollte, und nicht erst wenn man ankommt. Wir entschieden und aber trotzdem zu bleiben, denn der Balkon war für Nukka ok, auch dieses Zimmer war groß und komfortabel, und ich wollte einfach nur mehr ausrasten und mich entspannen.

Unsere Nukka liebt das Wasser, auch wenns eiskalt ist

Wir machten nach dem Auspacken eine kleine Erkundungsrunde damit auch Nuk’ sich die Pfoten vertreten konnte, und wir stellten fest: Umgebung, Hotel, Wetter (entgegen der Vorhersage von 7 Tagen Regen!), alles passte. Am Abend gingen wir noch Abendessen da wir Halbpension gebucht hatten. Dabei fiel uns schon die absolute Freundlichkeit des Personals auf. Wirklich jeder war hier top in Ordnung! Die Qualität des Essens: 1A! Danach bekam noch unsere Kleine die im Zimmer brav wartete ihr Fressen, und dann fielen wir müde ins Bett und machten nicht mal Pläne für den nächsten Tag.

Tag 2 unseres Urlaubs begann mit einem absolut tollen Frühstück. Qualitativ ebenso gut wie das Abendessen, mit dem ersten Hotelfrühstückskaffee seit wir auf Urlaub fahren, den man trinken konnte! Bravo! Das Büffet selbst war mehr als ausreichend bestückt, frische Ware, schön angerichtet, für jeden war wirklich etwas dabei. Hut ab, und danke an das Küchenpersonal die sich richtig Mühe gaben. Nach dem Frühstück entschieden wir uns, das Dorfertal zu erkunden. Es liegt gleich vor Obertilliach, ist sogar mit dem Wagen befahrbar, und führt nach hinten zum Klapfsee und zur Porzehütte. Gleich als erste Wanderung eine 3-4 Stundentour zu machen, war uns zu heftig, also entschieden wir uns, mit dem Wagen zum Parkplatz beim Klapfsee zu fahren um dort zu starten. Tja, unkundig wie ich war, hab ich wohl eine Abzweigung falsch genommen, und irgendwann fuhr ich mit meinem Wagen dann auf Pfaden die eher für Yaks als für Autos gemacht waren. Als wir dann auch noch den Fluss durchqueren und über eine steile Almwiese hochfuhren wo die Steine am Unterboden kratzten, dachte ich mir schon irgendwie dass wir falsch waren. Als der Weg dann aber noch nach einer Kuppe die man nicht einsah über ein breites Holzbrett führte wusste ich, wir waren definitiv falsch. Scheint so, als wären wir im Expeditionsmodus angekommen. Das Zurückschieben auf die Kuppe und das anschließende Umdrehen auf der steilen Kuhweide war nicht ganz einfach, aber es klappte ohne Beschädigungen. Meine Frau trat mir zwar eine Delle in die Bodenplatte vom Mitbremsen, aber was solls. Erst als wir die Fahrtrichtung nach unten ausgerichtet hatten, sahen wir erst wie hoch und steil wir da raufgefahren waren. Vorsichtig ließ ich den Wagen wieder runterkriechen, sah dann die richtige Abzweigung, und nach dem kleinen Umweg kamen wir trotzdem noch an unserem ausgewählten Ziel an. Dem Klapfsee der nun wie ein Juwel direkt vor uns auf 1675m Höhe lag und sich die Porze darin spiegelte.

Der Klapfsee. Von hier aus gings hoch zur Porzehütte.

Von hier aus gings nun zu Fuß gut 1 Stunde hinauf zur Porzehütte. Wir hätten auch diese Strecke noch mit dem Wagen fahren können, da am Wochenende die Schranke der Zufahrtsstraße geöffnet ist, aber wir entschieden uns für einen gemütlichen Aufstieg zur auf 1942m Höhe gelegenen Porzehütte. Zwei Möglichkeiten gibts da hinauf: Über die Forststraße oder über einen Steig. Wir gingen die Forststraße, die zwar wieder die lästigen Mountainbiker anzog, aber nicht so steil wie der Steig waren. Bei herrlichem Wetter erreichten wir dann die Porzehütte, wo wir uns ausrasteten und auch das eine oder andere Schmankerl der Karte probierten. Was mich immer wieder wundert ist die Tatsache, dass die Preise in den Hütten günstiger waren als im Tal selbst, egal wo man unterwegs ist. Auch hier oben war die Qualität unbestritten gut, wir hatten nichts auszusetzen. Danach gings bei leichtem Regen wieder nach unten, und wir ließen im Hotel bei Kaffee und Kuchen den Tag ausklingen. Auch Nukka durfte dabei sein, und sie zeigte wie gut sie sich benehmen konnte. Wir haben ein wirklich braves Mädl.

Tag 3 führte uns in den Naturpark 3 Zinnen nach Italien. Ursprünglich geplant hatte ich ja einen Tagesausflug direkt zu den 3 Zinnen, doch man riet mir dringend davon ab. Überlaufen, pralle Sonne (wegen dem Hund), und dann noch 30 Euro Mautgebühr um zur derzeit miesest bewerteten Hütte direkt vor den 3 Zinnen zu gelangen um aus Plastikbechern überteuerte Getränke zu schlürfen. Das wollten wir uns nicht antun, und so fuhren wir nach Sexten (Italien) um von der anderen Seite dieses Wahrzeichen zu bewundern. Unser Weg begann dann am Parkplatz Fischleinbodenhütte (kostenpflichtig, 1 Euro pro Stunde), wo wir nach hinten ins Fischleinbachtal bis zur Talschlusshütte wanderten. Nicht gerade wenig Touristen waren am Weg, aber positiv: Der Weg wurde getrennt geführt! Eine Seite für das “Fußvolk”, die andere für die Mountainbiker. So kam man sich nicht in die Quere. Finde ich eine super Idee!

Naturpark 3 Zinnen – Am Weg zur Talschlusshütte

In der Talschlusshütte genehmigten wir uns je einen Eiskaffee und Eisschokolade. Qualität wie bisher super, Preis voll ok! Wir waren überrascht davon, aber man sieht, es geht auch anders. Während wie im Speckgürtel von Wien ausgenommen werden wie die Weihnachtsgans mit vorgeheuchelter Qualität die keine ist, erfuhren wir hier in Ost- und Südtirol immer das Gegenteil: TOP Qualität zu TOP Preisen! Nach der Rastpause spazierten wir wieder gemütlich zum Wagen zurück, und führen ins Hotel nach Obertilliach wo ja wieder Kaffee und Kuchen wartete.

Tag 4 brach an, und heute sollte sich zeigen wie gut unser Mädel erzogen ist. Es stand nicht nur ihre erste Gondelfahrt an, sondern auch eine Gipfelbesteigung. Dabei würde sie zeigen, ob sie mit ihrer Kraft Herrchens Knie vaporisieren, oder ob es ein Spaß für ihn und sie werden würde. Doch zuerst mal die Gondelfahrt. Das die Kleine keine Metallroste überquerte und auch Weideroste hasste und nicht überstieg könnte nun zum Problem werden, dachte ich. Doch die relativ neue Gondelbahn auf den Golzentipp. Wir kauften also die Karten, die mit 14 Euro (Berg-/Talfahrt pro Person) nicht wirklich teuer waren – Hund übrigens frei – und begaben uns zur Einstiegsrampe. Zu meiner Überraschung war die Bahn total leise und die Gondeln bewegten sich auf einer Ebene zum Einstiegsplateau. Das erleichterte Nukka die Entscheidung doch in das unbekannte Teil einzusteigen. Unangenehm war es ihr dann nur, weil noch zwei Gleitschirmsportler mit zu uns einstiegen (Platz wäre ja sogar für 10 Personen gewesen), aber da wurde es unserer Nuk’ dann doch zu eng und sie war dann recht nervös bis in die Bergstation. Noch dazu, weil der Boden unter ihr optisch davonflog und sie das noch nie gesehen hatte. Muss ein blödes Gefühl für sie gewesen sein. Erleichtert stieg sie auch aus der Gondel aus und suchte sofort nach einem Ausgang ins Freie.

Das Gipfelkreuz am Golzentipp

Nun standen wir nahe der Conny-Alm, einem Berggasthof der sehr gut besucht war. Von hier aus, machten wir uns nun auf den mit einer Stunde angegebene Aufstieg um Golzentipp. Der Weg führte uns nun über die sogenannte “Kindermeile” am Speichersee auf der Laba (2154m) vorbei und weiter zum auf schon fast 2200m Höhe liegenden Jochsee. Auch ein kleines Juwel mit einer traumhaften Aussicht. Hier trennten sich dann unsere Wege. Frauchen blieb am See, während ich und Nukka sich auf den Weg zum Gipfelkreuz des Golzentipps machten.

Jochsee

Es wäre ja nicht meine Nukka, wenn der Eigensinn der Hündin nicht gerade jetzt durchkommen musste. Anstatt den offiziellen Wanderweg weiter zu gehen, musste meine Fellrussin den direkten Weg auswählen. Den Diretissimo zum Gipfel. Ich dachte mir nur mehr, ok, wenn Du das aushältst dann halt ich das auch aus, und wir machten uns auf den Weg. Ganz ohne Sauerstoff und Begleitmannschaft. *lach*

Unsere frischbegackene Gipfelsau: Nukka alias “Bergmurmel”

Einfach war der Aufstieg nicht, aber er brachte uns auch nicht an unsere Grenzen. Nukka war so derart brav an der Leine, dass ich sie fast nicht merkte. Das hieß aber auch, dass sie mich nicht den Berg hochzog und ich alleine klettern musste. Faules Stück! Und das nennt sich Schlittenhunde und Malamute! Nein, im Ernst: Mir ist das lieber, als eine Zugsau an der Leine, die es einem nach oben leicht, aber dann nach unten extrem schwer macht. Wie das Bergabmarschieren sein würde, wusste ich ja auch noch nicht zu diesem Zeitpunkt, aber ich war guter Dinge dass es klappen würde. Am Gipfel angekommen fanden wir nicht viel Platz für uns. Es war schon sehr eng da oben. Wir hatten nicht mal den Platz für ein schönes Selfie mit uns beiden vor dem Gipfelkreuz. Hier möchte ich noch eine Anmerkung loswerden: Leute, seids doch nicht immer so idiotisch in Eurem Selfiewahn! Man muss nicht auf ein Gipfelkreuz raufklettern um mehr Aufmerksamkeit in den Social-Medien zu bekommen! Ihr zerstört alles hirnlos ohne nachzudenken! Das muss wirklich nicht sein!

Nuk’ und ich am Ziel – Der Golzentipp

Nach ein paar Minuten, in denen ich das wertlose Treiben da oben beobachtet aber die Umgebung trotzdem genossen hatte, machten wir uns auf den Abstieg. Jetzt sollte sich zeigen, was in Nuk steckte. Und was glaubt ihr? Überraschung! Meine jetzt offizielle “Gipfelsau” entpuppte sich als braver als erwartet. Sie marschierte mit nur leicht gespannter Leine vor mir, wartete brav wenn der Zug stärker wurde, und ließ sich nicht von anderen Hunden aus der Ruhe bringen. Ein Traum! So macht Bergsteigen und wandern wirklich Spaß! Sie ist ab sofort meine Bergmurmel, die es wirklich drauf hat. Nukka ist eine so derart brave, freundliche und absolut jedem Mensch und Tier gegenüber nicht aggressive Hündin, dass es eine Freude ist sie immer dabei zu haben. Einzig die üblichen bekannten Probleme begleiteten uns: Schwarz/weiße Hunde mag sie nicht (Borderabneigungssyndrom weil diese Rasse sie speziell dauernd angegangen ist), Fußhupen meidet sie (das Keiffen schmerzt sie in den Ohren), und Radfahrer will sie runterholen (ja, auch da ist sie von einigen radfahrenden Idioten vorbelastet). Aber damit kann ich leben.

Conny-Alm

Der Abstieg ging gut voran, und wir kamen wohlbehalten wieder am Jochsee bei Frauchen an, die uns auch die ganze Zeit über beobachtet hatte. Zusammen machten wir uns dann auf den Abstieg zur Conny-Alm wo wir einkehrten, und uns (wieder einmal) kulinarisch verwöhnen ließen. Endlich bekam ich auch mal meine Lieblings-Hüttenspeise: Erbsensuppe mit Würstel! Traumhaft. Nachdem wir den Himmel mit gut 50-60 Gleitschirmfliegern beobachtet und uns ausgerastet hatten, traten wir wieder die Abfahrt mit der Gondelbahn an. Zuerst wollte ich ja den Berg mit Nukka zu Fuß absteigen, aber als ich die Anzahl an Moutainbikern beobachtete die sich da rücksichtlos an den Wanderern vorbei den Weg hinabstürzten, verging es mir. Nukka zögerte zwar diesmal beim Einsteigen, aber wir schafften es dann doch und kamen mit ihr problemlos unten an. Der Rest des Tages? Kaffee und Kuchen, Abendessen, Abendrunde mit Nukka, schlafen für den nächsten Tag.

Tag 5 unseres Urlaubs. Ein Besuch im Wildtierpark Assling stand am Plan. Natürlich mit unserer Nukka. Die Anfahrt war relativ einfach, doch aufgrund doch fehlender Beschriftungen haben wir den Eingang nicht gleich gefunden. Wir waren aber nicht die Einzigen denen es so erging. Ein Manko das behoben werden sollte. Hier am Gelände findet man neben dem Wildtierpark auch eine Sommerrodelbahn, das Gasthaus Bärenwirt, und eine kleine aber feine Souvenierstube in der auch die Kassa untergebracht war. Beimn Zahlen des Eintritts erfuhren wir auch gleich, dass der Zoo Schakale bei sich hatte, und man schon gespannt sei wie diese auf unsere Nukka regieren würden. Nun, wir hatten es dann schnell erfahren.

Schakale im Wildtierpark

Das Gelände selbst war gut angelegt, die Tiere gut zu sehen. Aber wie immer und überall gab es natürlich den einen oder anderen Idioten der meinte machen zu können was er wolle. Liebe Italiener: Wenn auf Tafeln (auch in italienisch) steht, ihr sollte den Weg nicht verlassen, dann ist damit nicht gemeint dass ihr zu jedem Tier hinlaufen müsst um es anzutatschen! Auch das Runterspucken auf die Tiere von den Beobachtungsplattformen, sowie das Freilaufenlassen Eurer Hunde ist ein absolutes NoGo! Was denkt Ihr Euch eigentlich dabei?? Als wir das Gehege mit den Schakalen erreichten bemerkte uns einer davon sofort. Gleich visierte er Nukka an und kam mit Volldampf und gefletschten Zähnen pfauchend angerannt. Dank eines Elektrozaunes schaffte er es aber nicht bis an sie heran. Nukka ließ das vollkommen kalt. Sie stand da, schaute dem Größenwahnsinnigen schwanzwedelnd zu, und dachte sich wahrscheinlich ihren Teil dabei. Ich meine, geschätzte 12kg gegen 40kg? Das würde für den keinen Pfaucher nicht gut ausgehen, aber Mut hatte er! Es gab aber noch viele andere Tiere zu sehen, und Nukka bestaunte sie alle. Nach der Runde beschlossen wir – ach wie sollte es anders sein – im Gasthaus Bärenwirt einzukehren. Fazit: Wie ohnehin nicht mehr anders gewohnt, super Qualität, top freundliche Bedienung, einwandfreie Preise.

Nach dem Tripp durch den Wildtierpark und dem super schmeckenden Waldbärenschmarrn den wir uns einverleibt hatten, fuhren wir wieder in Richtung Obertilliach, und besuchten noch das Vitalpinum in Assling. Musste man auch mal gesehen haben. Leider durfte Nukka nicht in den Schaugarten. Aus Hygienegründen wie man uns sagte. Dass die Kinder mancher Besucher auf die Wege spuckten war wohl weniger tragisch. Speziell da, wo man barfuss gehen konnte. Egal, manches muss man nicht verstehen. Frauchen hat sich die Sache angesehen, war begeistert davon, Nukka und ich saßen auf der Terrasse (auf die man uns freundlicherweise dann doch ließ) und rasteten uns einfach aus. Anschließend wurde da noch brav eingekauft. Da der Tag schon zu Neige ging, machten wir uns dann auch auf den Heimweg ins Hotel.

Das Vitalpinum

Tag 6 in Obertilliach. Heute entdeckten wir in den Prospekten zufällig die Umbalfälle in der Nähe des Großvenedigers. 87km Anfahrt und gut 1 1/2 Stunden später standen wir am Parkplatz Ströden. Von hier aus ging es zuerst mal zur Islitzeralm wo wir kurz einkehrten um was zu trinken. Dann begann der anstrengendere aber wirklich schöne Weg zu den Umbalfällen hinten im Tal. Ein landschaftliches Juwel, von dem wir vorher noch nie gehört hatten! Je weiter man nach hinten kam, desto anstrengender wurde es. Unzählige Treppen hatten wir zu überwinden. Nukka machte zwar brav mit, aber man sah ihr bereits eine gewisse Müdigkeit an. Die letzten Tage waren doch sehr erlebnisintensiv für sie, und nun kam sie an einem Punkt an, wo wie eher ihre Ruhe haben wollte als mit uns durch die Gegend zu latschen. Oben angekommen, oder zumindest so weit oben als man noch halbwegs aufrecht gehen konnte, konnten wir dann die Wasserfälle super sehen, und auch Murmeltiere in freier Natur beobachten. Nukka interessierte es nichts mehr. Sie wollte nur mehr zurück. Wir machten also kehrt, mussten durch eine Herde Kühe die sich links und rechts des Weges näherten durch (war problemlos mit unserer Hündin!), und kehrten dann nochmals in die Islitzeralm ein um – wie konnte es anders sein – was zu essen. Auch hier galt: Super freundlich, schnelle Bedienung, einwandfreie Qualität und vernünftige Preise! Nach einer angemessenen Rastpause stiegen wir weiter ab und marschierten zum Wagen zurück. Wir hatten ja auch noch eine lange Heimfahrt ins Hotel vor uns. Während der ganzen Fahrt merkten wir von unserer Hündin nichts mehr, sie lag zufrieden in ihrer Box hinten im Wagen und schlief.

Umbalfälle

Tag 7 führte uns zuerst ins Aguntum in der Nähe von Lienz. Das Aguntum war eine römische Siedlung, die unter Kaiser Claudius im 1. Jh. n. Chr. zur autonomen Stadt, zum „Municipium Claudium Aguntum“, erhoben wurde. Die Ruinen von Aguntum liegen in Osttirol (Österreich) etwa vier Kilometer östlich von Lienz in der Gemeinde Dölsach. Die Eingangshalle war schon beeidruckend als wir sie betraten. Der Empfang freundlich und herzlich. Wir bekamen alles gut erklärt, Nukka durfte auch mit, und wir sagen uns diese Ausgrabungsstätte an. Von der Aussichtsplattform hatte man auch einen tollen Überblick. Nach der Besichtigung hatten wir vor uns den Bauernmarkt in Lienz anzusehen, und entdeckten rein durch Zufall, dass zeitgleich auch ein Töpfermarkt stattfand. Wir haben uns natürlich beides angesehen. Auch dabei zeigte sich das ruhige Wesen unserer Nukka, die kein Problem mit dem Gedränge und den vielen Leuten oder anderen Hunden hatte. Sie ist schon unser braver Schatz, keine Frage. Nach den beiden Märkten blieben wir noch am Speichersee in Tassenbach stehen, und spazierten um ihn herum. Auch ein kleiner Geheimtipp wenn man die Ruhe sucht. Das war unser letzter Tag in Obertilliach. Morgen gehts ja schon weiter nach Kärnten zu meinem Lieblingsberg, dem Ankogel.

Aguntum

Tag 8, wir verabschiedeten uns nach einem wie immer guten Frühstück aus Obertilliach und machten uns gemütlich auf den Weg nach Mallnitz in Kärnten. Die Anfahrt von ca. 1 Stunde war ohnehin lächerlich. In Mallnitz wollten wir noch das Wochenende verbringen und Freunde von uns treffen. Diesmal quartierten wir uns im Haus Waldruhe bei Heidi ein. Wir freuten uns alle über das Wiedersehen, und beschlossen am nächsten Tag wieder unsere Stammstrecke zu bewandern. Nachdem die Raineralm, bei der wir immer gerne waren, neue Öffnungszeiten von nur mehr 11 bis 16 Uhr hatte, wollten wie den nach Jahren wieder eröffneten Alpengasthof Gutenbrunn ausprobieren und was essen gehen. Doch leider gabs nix mehr zu futtern. Der Wirt selbst, ein toller Bursche (freundlich und für jeden Spaß zu haben), aber den Lastern der Menschheit nicht abgeneigt schenkte uns aber Getränke aus und so blieben wir ein wenig bevor wir uns dann zur Badwirtin aufmachten, bei denen wir uns noch was Essbares erhofften. Und wir wurden nicht enttäuscht. Auch hier gabs qualitativ hochwertige Speisen zu einem total vernünftigem Preis und absoluter Freundlichkeit durch das Personal und sogar der Chefin selbst. Hut ab und Danke! Irgendwann fielen wir dann in die Betten, nachdem wir noch lange auf der Terrasse mit Heidi zusammensaßen und viel zu lachen hatten. Morgen erwartete uns ja Einiges, was wir unbedingt vorhatten.

Der Ankogel von Mallnitz aus gesehen

Der Tag 9 unseres Urlaubs begann mit einem super Frühstück im Cafe Donath in Mallnitz! Rosi hat sich wirklich alle Mühe gegeben, um uns einen echt tollen Tagesanfang zu zaubern! So viel Frühstück um den Preis den wir dann dafür bezahlten hatten wir noch nie. Da können sich einige ein Scheibchen davon abschneiden, was alles gehen könnte, wenn man nur will. Auch hier war die Qualität vom Feinsten. Es gab nichts aber auch nicht mal eine Kleinigkeit zu bemängeln. So startet man gut in einen Wandertag.


Da pennt noch wer und lässt sichs gut gehen

Anschließend machten wir uns dann auf und fuhren zur Talstation der Ankogelbahn wo wir unsere Autos parkten. Von hier aus spazierten wir dann am Stappitzer See vorbei, über den Naturlehrpfad durchs Seebachtal bis zur Schwussnerhütte die wir nun schon seit 2015 besuchen. Genau wir vorhergesagt, überraschte uns um 12 Uhr Mittags ein herrliches Gewitter, dass uns mit seinem begleitenden Regenguss bis auf die Haut durchtränkte. Uns drei machte es nichts aus, aber mit Nukka hatten wir leichte Probleme. Sie fürchtet sich bei Gewittern. Die letzte halbe Stunde zur Hütte waren dann nicht mehr so streßfrei wie sonst von ihr gewohnt (noch dazu wenn einem dann auch noch unangeleinte Hunde planlos entgegenkommen, nur weil schon wieder mal einige meinen, im Nationalpark braucht man nicht mal eine Leine mit!), aber wir schafften es, und sie verkroch sich gleich mal unter dem Tisch. Es klarte dann aber ohnehin auf, und so beruhigte sie sich wieder. Wir selbst, klatschnass, jausten mal was kräftiges, und unter der Mithilfe vom Hüttenwirt Sepp, kosteten wir die Schnapskarte auch gleich mal ordentlich durch. Ein Gläschen war besser als das andere. Auch der von mir mitgebrachte (und nur zum Kosten dem Wirt angebotetes Pröbchen) des Bergheuschnapses kam gut an. Diesen hatte ich ja als Gratisfüllung beim Kauf meines Flachmanns in Amstetten bei der Firma Autbäck bekommen (übrigens danke die tolle Beratung für meine Lowa, die echt super sind!), wollte auch brav die Gipfelfotos damit machen, schaffte es aber leider nie obwohl ich ihn immer mitgeschleppt hatte. Irgendwann stellten wir fest, dass es gerade nicht regnete und uns die Zeit davonlief. Also brachen wir wieder auf und machten uns auf den Retourweg. Bevor wir aber in die Autos stiegen machten wir noch einen Abstecher in die Alpenrose bei Christine. Wir waren erst einmal vor Jahren mal da und ziemlich enttäuscht weil das damalige Personal alles andere als freundlich war. Doch diesmal hatten wir das Vergnügen mit der Chefin selbst und ihren hochprozentigen Kostproben. Und schon schaute die Welt ganz anders aus … *lach* – Auch der heutige Tag war echt super. Was haben wir gelacht. Und genauso ließen wir ihn auch abends, nachdem wir wieder bei der Badwirtin essen waren, ausklingen.

Der Stappitzersee

Tag 10, der Heimreisetag. Eigentlich wollten wir ja gar nicht nach Hause. Es war so schön heuer. Aber alles Schöne hat auch mal ein Ende, und so trafen wir uns alle nochmals auf ein Wahnsinnsfrühstück bei Rosi im Cafe Donath, und machten uns schwermütig gegen Mittag dann auf den Heimweg. Unser Dank für das echt tolle Wochenende gilt nochmals Heidi die wir mittlerweile nicht mehr als Freundin der Familie missen wollen, sowie allen Mallnitzern und Mallnitzerinnen mit ihren tollen Betrieben, die sich wirklich um ihre Gäste kümmern! Es war echt super bei Euch! Danke an Euch alle, wir kommen sicher wieder.

Tschüss Ankogel! Wir kommen sicher wieder!

Alle Fotos von unserem Sommerurlaub 2019 findet Ihr in diesen
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28.07.2019 – by CV

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