Nichtraucher in 5 Sekunden!

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Nichtraucher in 5 Sekunden, ja geht denn das?

JA! Ausdämpfen, tief Luft holen, und sagen: “Das war’s!” – Geschehen in exakt 5 Sekunden! Und glaubt mir, ich weiß, wovon ich hier schreibe! Am 16. Februar 2006 habe ich es genau so gemacht …

2-3 Packerln Marlboro am Tag war das Mindeste, dass ich so durch meine Lungen zog. Ich war das was man schwerer Raucher nennt. In den letzten Monaten verfolgte mich der Husten schon 24 Stunden am Tag, und erfolglos versuchte ich diesen mit allen möglichen “Hustenmitteln” zu bekämpfen. Natürlich chancenlos, wenn man so viel raucht wie ich es getan hatte. Irgendwann dann, bekam ich langsam Schiss davor, dass der Husten erste Anzeichen einer schwereren Erkrankung sein könnten. Als bekennender Unfreund von Ärzten, begab ich mich natürlich nicht zu einer Untersuchung, denn man könnte ja was finden. Eh klar, ein Mann halt.

Jeder kann es!

Ich fasste einen Entschluss, den auch jeder von Euch fassen kann: Ich höre nun zum Rauchen auf! Punkt, aus, keine Diskussion darüber. Abdämpfen noch einmal tief durchatmen, einen Hustenanfall kriegen, und wie erwähnt sagen: “Das war’s!” – Dieser Satz befreite mich richtig, da es der mittlerweile 428. Anlauf gewesen sein musste, sich das Laster abzugewöhnen. Doch diesmal war es anders. Erstens wollte ich es (auch Ihr müsst es wollen, sonst klappt gar nichts!), und zweitens habe ich es mir als Ziel gesetzt, von dieser Sucht wegzukommen. Auch das ist wichtig dabei! Ein Ziel setzen! Das Ziel heißt: WEG VON DER TSCHICK!

Nicht langsam reduzieren oder ausreden suchen, warum man sich wieder eine zwischen die Lippen steckt und anzündet! Das funktioniert nicht. Ich kann es bestätigen. Man raucht danach mehr als vorher, wenn man den Absprung nicht schafft, weil man einfach gar nicht wirklich will und deswegen zu schwach ist. Ein bisschen Härte und Willenskraft gehört dazu, sonst saugt Ihr ewig an den Glimmstengeln.

Gut, ich hatte also meine letzte Marlboro (sogar Ultralight) geraucht, verspürte aufgrund meines Vorsatzes ein riesen Glücksgefühl, und ging zufrieden ins Bett. Ja, ich hab endlich aufgehört, so mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen. Das Erwachen war wie immer … husten, husten, husten. Aufstehen,
Kaffee machen, sich vor den PC setzen, der automatische Griff zum Tschickpackerl.  Uuups, da waren aber keine! Jetzt verfluchte ich meinen Vorsatz vom Vortag! Das kanns nicht sein, dass ich mir meinen Frühstückskaffee nun ohne einer guten feinen Zigarette schmecken lassen könnte. Jetzt griff das Gewohnheitsschema! Man glaubt ja nicht, wie raffiniert der eigene Körper sein kann, wenn es um die Fortsetzung einer Sucht sein kann.

Egal, ich hatte mich unter Kontrolle, goss mir den Kaffee in den Kragen, war ziemlich sauer auf mich selbst, aber ich sagte mir danach sofort wieder: Nein, diesmal schaffst Du es! Sicher sogar! Das was dann in den nächsten Stunden und Tagen begann, war kurz gesagt, reinste Folter des eigenen Körpers gegen den eigenen Willen! Nach schätzungsweise 24 Stunden nach meiner letzten Nikotindosis bekam ich Kopfschmerzen, und die wurden schlimmer und schlimmer. ich dachte nur mehr an eine Zigarette, und wo ich sie auftreiben könnte. Tagsüber hatte ich noch genügend Ablenkung, aber Abends zu Hause war es echt schlimm. Man sitzt da, und denkt nach. Mit Kopfschmerzen. Selbst weiß man, dass es der erste Entzug ist, aber man will sich das erleichtern, indem man halt eine einzige Zigarette raucht. Nur nicht! Da muss man durch!

Nach 3 Tagen wurde die Husterei noch stärker, die Kopfschmerzen aber leichter. Na super dachte ich mir damals. Vom Regen in die Traufe, und das Verlangen nach einer Zigarette war ins unbändige gestiegen! Dabei stand ich erst am Anfang! 3 Tage sind meist die Schwelle, nach der die Meisten wieder zum Glimmstängel greifen. Nix da, das zieh ich durch, es war mein fester Wille! Ich lehnte dabei von Haus aus jede Selbsthilfegruppe ab, da man sich hier nur selbst bedauert und sich irgendwann 1000 Gründe gegenseitig vormacht, warum man nun eine einzige aber diesmal wirklich letzte Zigarette rauchen muss. Ich habe aber auch bewusst auf alle Nikotinersatzprodukte wie Kaugummis, Pflaster, etc. verzichtet, weil ich der Meinung bin, man kann eine Sucht nicht mit den gleichen Suchtmitteln bekämpfen, von denen man wegkommen möchte!

1 Woche … der Kampf Körper gegen Geist und den Rest der Welt wurde immer stärker und weckte Seiten in mir, auf die ich hätte verzichten können. Nervosität, Gereiztheit, “schnell mal auf 100” sein, und ein paar weitere mir im Nachhinein unangenehme Nebenerscheinungen. Egal. Trotz des totalen Streiks meines Körpers gegen meine Entscheidung, sagte erklärte ich ihm, wer der Chef ist, und wie das nun weiter durchgezogen wird. Denkt dran: Der Wille ist das ausschlaggebende, nicht der nach Nikotin raunzende und alles versuchende Körper, der sich nun im Entzug befindet.

Die zweite Woche verging genauso wie die erste. In der Dritten Woche stellte ich nun die ersten gravierenden Veränderung fest. Das Husten wurde schlagartig weniger, ich bekam plötzlich auch besser Luft, alles um ich herum begann anders zu riechen und zu schmecken, die Nebenwirkungen des Entzuges wurden Tag für Tag schwächer. Leute, wenn Ihr mal so weit kommt, lasst das auf Euch wirken! Das ist der zweite Schritt zum Erfolg! Den ersten Schritt habt ihr nun schon gewonnen, jetzt müsst Ihr einfach annehmen, was nun täglich neu für Euch sein wird! Lasst es auf Euch wirken! Schmeckt und riecht alles genau, beobachtet Euren Körper, wie die Leistung besser wird! In der dritten und vierten Woche ist der erste Schwall an Raucherschaden so weit behoben, dass Ihr es echt merkt! Die Lunge braucht noch Jahre, bis sie sich gereinigt hat, aber der Rest ist da schnell dabei.

Im zweiten Monat bekam ich dann die zweite große Gusto-Attacke nach einer Zigarette. Nun fiel mir der Rat eines guten Freundes ein, der sich mit derselben Methode das Rauchen abgewöhnte: Er erzählte mir, “man muss mindestens bis zum zweiten Monat durchhalten, damit man die ersten Geschmacks- und Geruchserlebnisse neu aufgenommen hat. Dann, wenn man wirklich nicht anders kann, weil Gusto so derart groß wird, dass man schwach werden könnte, dann zünde dir eine Tschick an! Zieh daran, mach jedoch auf keinen Fall einen Lungenzug und paffe den Rauch wieder aus dem Mund raus … schmecke, rieche, und dir wird grausen!” – Und genau so war es bei mir! Ich kann Euch gar nicht sagen, wie mir vor diesem Zug gegraust hat! Ich dämpfte ab, und schmiss die Zigarette weg. Nein, das brauchte ich nicht mehr. Meine Geschmacksnerven waren bereits gegen den Rauch programmiert.

Nun ist es entscheidend sich selbst zu sagen: “Das was ich jetzt bereits habe, dass will ich nicht aufgeben!” Glaubt mir, es ist es einfach wert! Ich habe diese “Kostproben” an den Zigaretten in den darauffolgenden 3 Monaten sicherlich noch sehr oft hinter mich gebracht, und jedes Mal mit dem Ergebnis, dass mir noch mehr vor dem verbrannten Geschmack und dem Gestank des Rauchs grauste. Auch beruflich hab ich viel in Gastwirtschaften zu tun, wo natürlich geraucht wird, und ehrlich gesagt, oft halte ich es nicht wirklich in den Lokalen aus, aber ich hatte mir immer vorgenommen, auch kein militanter Nichtraucher zu werden! Auch das habe ich geschafft!

Gegen andere Raucher zu wettern ist doch nur die eigene Angst wieder zum Rauchen verleitet zu werden, wenn man andere dabei sieht, oder den Rauch riecht. Doch eines ist Fakt: Wenn man sich selbst gegen dieses Laster, den Gestank und den verbrannten Geschmack sensibilisiert hat, kann einen nichts mehr dazu verführen wieder rückfällig zu werden! Ich rauche nun seit damals nichts mehr, ab und an mal eine Moods um mich wieder an den miesen Rauchgeschmack zu erinnern. Natürlich ohne Lungenzug, denn einmal durchziehen, und der Körper erinnert sich mit Garantie wieder daran, wie schön es war, doch süchtig gewesen zu sein …

Pfeift auf die paar Kilo, die ihr vielleicht zunehmen werdet, weil sich der Stoffwechsel auch ändert! Ihr lebt trotzdem gesünder mit dem bisschen Hüftgold dass sich dann an Euch heftet! Seht es als Euren persönlichen Reichtum, und nehmt es wie es ist. Auch die Kondition wird sich trotz der paar Kilo mehr ins Positive verändern. Das ist sicher.

Es ist einfach schöner, OHNE Rauchlaster. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich das was ich mit dem Abgewöhnen gewonnen habe, mehr wert ist als der kurze Kick einer Tschick! probiert es, wie schon gesagt, JEDER KANN ES SCHAFFEN, wenn er will!

 

Effects of cigarette smoking - lung cancer

Übrigens, das passiert nach Studien im Körper, wenn man die wirklich letzte Zigarette hinter sich hat:

  • Nach 20 Minuten

Schon nach nur zwanzig Minuten sinken bereits der Puls und der Blutdruck. Denn im zentralen Nervensystem wird nun weniger Dopamin (Stresshormon) freigesetzt. So sinkt die Körpertemperatur auf die eines Nichtrauchers.

Zudem verbessert sich die Durchblutung von Händen und Füßen, da sich die Blutgefäße erweitern.

  • Nach 12 Stunden

Der Kohlenmonoxid-Level im Blut fällt – auf den Normalwert. Nun können alle Organe wieder besser mit Sauerstoff versorgt werden. Dadurch fühlt man sich fitter.

  • Nach 20 bis 24 Stunden

Die Rezeptoren im Nasen- und Mundraum werden sensibler – dadurch verbessert sich auch der Geruchs- und Geschmackssinn.

  • Nach 2 bis 12 Wochen

Langsam erholen sich die Lungen wieder und die Funktion regeneriert sich. Dies passiert, da die Flimmerhärchen in der Lunge wieder in der Lage sind Schleim und Partikel aus den Bronchien abzutransportieren.

Da der Körper mit Sauerstoff versorgt wird, kann sich auch der Kreislauf wieder erholen.

Dadurch wird das gesamte Immunsystem gestärkt – denn die über 8000 Substanzen, welche in Zigaretten enthalten sind und den Körper belasten würden, fallen alle weg.

Ein weiterer Vorteil: Die Haut sieht wieder schöner aus! Sie wirkt nicht mehr fahl und schweißig sondern rosig und frisch. Denn eine gute Durchblutung belebt die Zellen.

  • Nach 3 Monaten

Alle, die unter mangelnder Fruchtbarkeit gelitten haben aufgepasst: Denn nach drei Monaten verbessert sich bei Männern die Fruchtbarkeit um 50 Prozent. Die Qualität der Spermien sowie deren Beweglichkeit nimmt zu.

Da sich bei Frauen nun nicht mehr in der Gebärmutter Nikotin und Schadstoffe ablagern, erholen sich die Eierstöcke, wodurch die Eizellen besser transportiert werden können. Durch Nichtrauchen können Frühgeburten verringert werden.

  • Nach 6 Monaten

Nun haben sich die gesamten Schleimhäute im Hals-, Ohren- und Nasenbereich erholt sowie die Nasennebenhöhlen. Die Luft strömt frei in Ihre Lungen und man kann besser atmen.

  • Nach 9 Monaten

Der typische Raucherhusten und die Kurzatmigkeit gehen zurück.

  • Nach 1 Jahr

Dadurch, dass das Blut wieder flüssiger und nicht mehr so stark verklumpt ist, verringert sich nun das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden um die Hälfte.

  • Nach 5 Jahren

Nach fünf Jahren hat sich das Risiko auf Blasen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Gebärmutterhals- und Mundkrebs auf die Hälfte reduziert.

Auch das Risiko eines Schlaganfalls ist durch einen niedrigeren Blutdruck gesunken. Denn durch weniger Ablagerungen im Blut treten seltener Verstopfungen auf.

  • Nach 10 Jahren

Die Möglichkeit an Lungen-, Rachen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken ist nun deutlich seltener geworden.

  • Nach 15 Jahren

Das Herzinfarkt-Risiko ist nun auf dem Level eines Nichtrauchers. Auch eine Diabetes-Gefahr besteht nicht mehr wie anfangs, da die Nieren wieder besser arbeiten können und auch der Cholesterinspiegel gesunken ist.

Durch Nicht-mehr-Rauchen kann man sich sogar Jahre zurückholen. Wer also den Rauchstopp schafft, kann sein Leben um einige Zeit verlängern.

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