“Burning feet 2017” – Der 5. Großengersdorfer Hunde-Wandermarathon

“Burning feet 2017” – Der 5. Großengersdorfer Hunde-Wandermarathon

 

 

Vorwort

Wie jedes Jahr, fand auch heuer am letzten Aprilwochenende das alljährliche “Burning feet” statt. Ein Wanderevent, der bisher vom NSSV – Niederösterreichischer Schlittenhunde Sportverein ausgerichtet wurde, und heuer erstmals von den Longtrail Hikers – Austria mit Unterstützung des NSSV. Auf zwei Strecken, einer 42,35 km langen Marathonstrecke und einer 20km langen “Halb”-Marathonstrecke konnte heuer wieder gewandert oder gelaufen werden. Wochenlange Vorarbeit um den Event sicher und als Erlebnis mit Rundumversorgung zu gestalten, waren auch heuer wieder normal für den Organisator.

Ernüchternd, dass sich dann trotz ohnehin limitierter Starteranzahl von 35 Teilnehmern dann nur 22 anmeldeten, und von denen dann auch nur 14 gewertet wurden. Und das bei gezählten 118 Interessenten und Interessentinnen die bei uns anfragten! Die Gründe für die Nichtteilnahme oder Absage waren uns heuer aber doch komplett neu:

… es wurde schlechtes Wetter angesagt!
… mein Hund kann nicht an der Leine gehen, das wäre Tierquälerei!
… ich lasse meinen Hund nicht impfen, und daher zeige ich auch den HTA nicht her!
… Chipkontrolle? Das ist Datenschutz, kommt nicht in Frage!
… kann ich nicht mit jemanden mitgehen, brauch eh kein Kartenmaterial, geht das nicht gratis?

Unglaublich! Die restlichen Ausreden ersparen wir Euch hier, weils sinnlos ist darüber nachzudenken. Nur: Schlechtes Wetter ist kein Grund nicht teilzunehmen, außer man geht bei Schlechtwetter auch nicht mit den Hunden Gassi, und das verstünden dann wir als Tierquälerei. Die Leinenpflicht ist von der Gemeinde Großengersdorf so vorgegeben. Die Tollwutimpfung ist von den Behörden für eine offizielle Veranstaltung (und diese war ja auch ordnungsgemäß angemeldet) vorgeschrieben. Die Chipkontrolle dient zum Abgleich ob Hund und HTA wirklich zusammen gehören, auch da haben wir ja schon einiges erlebt. Und teilnehmen ohne Bezahlung? Wohl von Gratiswasser, Gratis-WLAN, Gratis-Handyladen verwöhnt? Das geht wohl bei keinem Event! Und by the way: Die Unart, dass man auf Infos und Einladungen zur Teilnahme nicht einmal eine Antwort gibt, verbreitet sich auch immer weiter aus. Egoismus in der Reinstform. Nur ich selbst bin wichtig, und alles andere ist mir egal.

 

Doch nun zum Event selbst – Freitag: Aufbau und Check-In

Als am Freitag Morgen die ersten vom LTH-Geschwader anrückten, wars noch ziemlich kühl. Immerhin 8:30 Uhr und die Wettervorhersage war wirklich ziemlich mies. Doch davon ließen wir uns nicht abschrecken. So stand innerhalb kürzester Zeit das Clubzelt und die Werbebanner am Gelände. Auch wenn der Rest der Truppe später oder ganz spät eintrudelten, der Aufbau lief glatt und problemlos. *lach* (Danke an Michael der extra von weit her angereist war, Chris der sich um die Gemeinde und unseren Sponsor Ströck kümmerte, Erwin der mit einem Sponsor für die Jause einsprang, sowie Manuela die dann auch noch mit Kaffeemaschine und dem Rest der “lebensnotwendigen” Utensilien kam, und Christian der den Event von Grund auf organisierte!)

So war zu Mittag schon alles fertig und in Betrieb. Mittlerweile kamen auch schon die ersten Teams an, die sich das Stake-Out einrichteten, wo sie selbst und auch die Hunde sich bis Sonntag aufhielten. Inzwischen hatte es auch ins Regnen begonnen, und es schaute wirklich nicht gut aus. Die Vorhersagen versprachen zwar schöneres Wetter, aber man kann ja mittlerweile keiner Vorhersage mehr trauen. Bis 18 Uhr Abend waren dann die letzten Vorbereitungen getroffen, es war schon eine lustige Runde entstanden, man lachte, tauschte sich aus, und erzählte über seine Erfahrungen die man seit dem letzten gemeinsamen Event so gemacht hat. Das schöne an den ganzen Gesprächen: Es ging nicht um irgendwelche Vereine oder Vereinsmeierei! Das ist uns wichtig, weils wertlos ist. Daher haben wir auch Vereinswerbung bei uns untersagt. Und es wirkt nun schon das 5. Mal. Das einzigen Gesprächsthemen waren die Hunde, die Strecken, und die Blasen die man sich voraussichtlich holen würde.

Um 19 Uhr eröffnete dann Chris Heiss (Organisationsreferent NSSV) offiziell das Wochenende und begann zusammen mit Christian Veigl (“Alphapatschn” der Longtrailhikers) mit der Streckeneinweisung. Danach gabs gleich die Check-Ins mit den Chipkontrollen der Hunde, und der Abgleich mit den Anmeldungen. Es klappte alles reibungslos, und das sparte heuer viel Zeit. So konnte es schon ab 20 Uhr gemütlich werden, und der Tag ging dann langsam zur Neige.



 

Samstag: Der Start

5:30 Uhr bei +2° Celsius, Tagwache! Letzte Vorbereitungen zu den Starts. 1 Stunde davor wurden die Nachzügler, die jetzt noch angereist kamen durchgecheckt und mit den Anmeldungen abgeglichen. Danach gab es die Startpakete (Jause, Getränke und Sponsorensachspenden). An dieser Stelle wollen wir uns auch nochmals bei folgenden Firmen bedanken:

  
 

 

Danke für die Sachspenden! Weiters auch bei der Firma BERGER für die Jausenpakete! (Logo bauen wir ein, sobald wir es haben!). Danke auch an Manfred und Karin, die uns wieder Ihre Heurigengarnituren borgten.

Um 8 Uhr war es dann so weit, und wir schickten die Läuferin der 20km Strecke, Karin, und die beiden Marathon-Latscher Robert und Claudia hinaus auf die Strecken. Robert wollte heuer wieder eine Rekordzeit hinlegen, und Claudia hoffte an Robert dran zu bleiben. Ob es beiden gelang ihre Wünsche umzusetzen, lest Ihr dann weiter unten. Inzwischen sind auch die Starter der 20km Strecke vollzählig geworden, da ja einige nicht am Gelände übernachtet hatten und extra wieder anreisten. Auch Gerhard Pischinger von der Firma Nutricanis Österreich und seine Gattin kamen und wollten sich bei uns ein umsehen.

 


Gerhard Pischinger – Nutricanis Österreich (und ein nordischer Kuschler!)

 

Um 10 Uhr gings dann endlich auch für die restlichen Teilnehmer los, und die bereits unruhigen Hunde samt Napffüller und Napffüllerinnen wurden ebenfalls ohne viel Trara auf die Strecke geschickt. Nun war Zeit bis der Checkpoint bei km 15 das erste Mal besetzt werden musste. Der gemütliche Teil sollte nun drankommen. Doch leider wurde Christian Veigl wenig später als Veranstaltungsverantwortlicher, von einem Jäger/Förster angerufen, damit er sich um die “seine Leute mit den freilaufenden Viechern” kümmert, so die Ansage. Wie sich herausstellte waren es weder Besucher noch Gäste oder Teilnehmer des Events, sondern Dorfbewohner aus Großengersdorf selbst. Die Tafeln mit der Leinenpflicht sind groß genug, und trotzdem werden sie von vielen einfach ignoriert. Unbelehrbare gibt’s leider immer wieder.

Auch Chris war dann schon auf der Strecke und machte Fotos und Videos, dann besetzte er den Checkpoint bis Michael eintraf und seine Aufgabe übernahm. Währenddessen wurden die Teilnehmer alle auf der Strecke beobachtet und auch kontaktiert ob alles in Ordnung sei. Einer nach dem anderen lief uns in die Fotofallen (es sind ein paar klasse Schnappschüsse dabei gewesen) und passierten dann den Checkpoint wo sich die beiden Strecken teilten. Für die 20er war es dann in 5km so weit, dass sie sich gemütlich zum Essen hinsetzen konnten um sich auch auszurasten. Für die 42er gings jetzt erst richtig los. Robert und Claudia gings gut, beide haben den Checkpoint 15 mit sehr guter Kondi und super toll motivierten Hunden verlassen und marschierten weiter. Inzwischen hatten die beiden schon etwas Abstand zwischen sich. Robert kam um 10:21 Uhr zum Kontrollpunkt und latschte schon um 10:30 Uhr wieder los. Claudia folgte um 10:33 Uhr in den Checkpoint und ging weiter um 10:35 Uhr. 5 Minuten Abstand hören sich nicht viel an, sind aber doch schon einige hundert Meter. Noch hatte Claudia die Chance an Robert dran zu bleiben.

 





 

 

Später dann kamen die 2oer-Trekker in den CP15, allen voran Dieter, der um 12:22 Uhr eintraf. Gefolgt von Alexander mit seinem Sohn Christopher und Johannes um 12:41 Uhr, Erwin und Marcel um 13:01 Uhr, Karin und Manfred um 13:03 Uhr, sowie Klaus und Elisabeth um 13:20 Uhr. Das Mittelfeld lag also ziemlich nah beieinander. Die Pausenzeiten waren unterschiedlich lang, da es ja keine Vorgabe gegeben hatte. Da machte der eine oder andere schon wieder Zeit gut indem er schneller abmarschierte. Doch letztendlich zählte der Zieleinlauf.

Während wir auf der Strecke und am CP15 im Einsatz waren, lief Karin schon um 10:42 Uhr nach 2 Stunden und 42 Minuten ins Ziel! Ab 13:06 Uhr mit Dieter auch schon der erste der 20er Truppe. Mit einer Zeit von 3:06h schaffte er zwar nicht den Rekord von Robert mit 2:47h aus dem Vorjahr, aber er war knapp dran! Der Rest der 20er kam dann bis 14:34 Uhr verteilt ins Ziel. Lobend zu erwähnen ist auf alle Fälle die Leistung von Christoper mit 3:35h!!

Während sich die Teilnehmer nun schon entspannten und aßen, latschten Robert und Claudia noch immer auf der Strecke. Wir wussten nicht wo sie waren, aber es war ausgemacht, dass wir an einer bestimmten Stelle eine SMS von beiden bekamen, damit wir rechtzeitig den zweiten Checkpoint auf km 32 besetzen konnten. Und die kam dann auch bald. Robert war um 13:07 Uhr am Checkpoint! Wahnsinn. Diesmal dürfte sich wieder ein neuer Rekord einstellen. Wir waren gespannt. Claudia folgte ihm um 13:54 Uhr. Nun schon mit 47 Minuten Rückstand, die wiederum ca. 5km Abstand bedeuteten. Beiden ging es gut (so die offizielle Version … das mit den Blasen verraten wir nicht), und die Hunde waren wohlauf. Als beide den CP verlassen hatten, machten auch Chris und Christian sich wieder auf den Weg zurück ins “Basislager”.

 


Robert und Claudia am Checkpoint 32

 

In Großengersdorf herrschte mittlerweile schon großartige Stimmung unter den Teilnehmern. Jeder war mit seiner persönlichen Leistung zufrieden, alles hatte geklappt, wir bekamen wieder Lob von allen Seiten für die Organisation und Streckenbetreuung. Und dann war es so weit: Robert kam um 14:58 Uhr durchs Ziel und stellte lauthals fest: Unter 7 Stunden!! Er hatte es also geschafft! 6 Stunden und 58 Minuten! Neuer Rekord auf der 42er-Strecke! Dazu gratulieren wir herzlichst! Dann verging doch noch einiges an Zeit und mit einem Abstand von 1h10min kam dann Claudia anmarschiert und um 16:08 Uhr durchs Ziel! Nach 8:08 Stunden am Trail und einer persönlichen Bestzeit (30 Min. schneller als 2016). Auch dazu unsere herzlichste Gratulation!

Somit hatten wir wieder alle im Ziel, und wir als Veranstalter waren selbst auch zufrieden. Keine Verletzungen, keine überanstrengten Hunde, alles war in Ordnung. Dies wurde auch alles im Veranstaltungsprotokoll des Tierschutzbeauftragten festgehalten, damit alles seine Richtigkeit hat, obwohl wir das gar nicht mussten, da es sich um keine SH-Veranstaltung handelte. Aber die Macht der Gewohnheit ist immer allgegenwärtig.

Die Siegerehrung (Einige konnten es auch heuer wieder nicht abwarten und sind früher abgereist!) und der Ausklang des Tages dauerte dann noch bis in die späten Abendstunden an. Langsam lichtete sich dann auch die Gemeinschaft im Zelt, und irgendwann um 23 Uhr ging auch der Letzte in den WoWa, Zelt oder einfach nur ins Auto um zu schlafen. Es war einfach trotz der enttäuschend wenigen Teilnehmer ein super Tag für alle. Inklusive Kaiserwetter!

 




Zufriedene und lachende Gesichter – so soll es sein!

 

Sonntag: Ausklang und Abbau

Heute wäre noch die Chance gewesen den 20er als Tour zu machen, aber auch da war schnell absehbar, dass niemand Lust dazu hatte. Wir genossen das Traumwetter, das uns auch Sonntags heimsuchte. Die Temperaturen stiegen schnell an, und um 10 Uhr war es schon fast zu warm. Also beließen wir es dass wir uns alle einen gemütlichen Vormittag machten, und dann gegen 11 Uhr langsam abbauten. Auch hier an dieser Stelle an alle die uns dabei geholfen haben: Danke!

Dann gabs noch die eine oder andere Idee die wir besprochen hatten, und vielleicht auch umsetzen werden. Terminsondierungen wurden ebenso gemacht. Schließlich kurz nach Mittag, war das Gelände wieder besenrein und außer den Spuren der Reifen war auf der Wiese wo wir standen, nichts mehr von unserer Anwesenheit zu sehen. Auch vom Bürgermeister bekamen wir heuer wieder Lob ausgesprochen, weil wir immer alles sauber hinterließen. Aber wir finden, so soll es auch sein. Wir sind Gast in dieser super Gemeinde, und genauso hat man sich auch zu verhalten.

Und das wars dann mit den Burning feet 2017. Wir bedanken uns für die super tollen Bewertungen die wir wieder erhalten haben, und sagen Danke an alle die dabei gewesen sind, Danke an die Gemeinde Großengersdorf mit Hr. Bürgermeister Josef Staut der uns dies nun 5 Jahre lang ermöglicht hat und nächstes Jahr schon seinem Nachfolger übergeben haben wird, und Danke an die Bauern und Jäger in der Umgebung dass wir den Event ungestört ausrichten konnten!

Die Longtrail Hikers – Austria
Mai 2017

 

Hier geht’s zu den Fotogalerien des Events: http://www.nssv.at/fotogallery/index.php/2017/Burning-feet-2017
Hier gibt’s ein Video von Chris dazu: https://www.youtube.com/watch?v=nVUcuIDnWpQ&feature=youtu.be&a

 

Kleiner Nachtrag in eigener Sache:

Wenn wir ausschreiben “Hunde sind mit Bauchgurt, Leine mit Ruckdämpfer und Führgeschirr” zu halten, dann ist es so! Wieder hat sich aber gezeigt, dass einige sich nicht an diese Regel halten wollen. Wir tolerierten dies zum letzten Mal (mit Eintrag einer Verwarnung in die Wertungsliste). Ebenso regelwidrig ist das Umändern von Kategorien direkt am Start (zuerst mit dann ohne dann mit fremdem Hund), oder das Abgeben eines Hundes an einen anderen Teilnehmer der ohne Hund startete! Auch die Leinenpflicht wurde von Besuchern einfach ignoriert, trotz Gemeindetafeln die die Leinenpflicht auszeichneten! Auch das werden wir in Zukunft nicht mehr durchgehen lassen, und rigoros durchgreifen!

 

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