Der Semmering Bahnwanderweg von Semmering nach Gloggnitz (so wars geplant)
Unser heutiges Wanderabenteuer war ja so geplant, dass wir uns am Bahnhof Gloggnitz treffen, mit der Bahn nach Payersbach fahren, dort in die Semmeringbahn umsteigen und bis Semmering hochfahren. Von dort aus wollten wir den vielgerühmten Bahnwanderweg zurück nach Gloggnitz latschen. Wegstrecke 23km. So der Plan. Aber es kommt ja meist immer anders als man plant. So stiegen an diesem heutigen Tag die Temperaturen entgegen der Voraussagen um einiges höher als erwartet. Spitze 32 Grad hatten wir dann. Gewitter mit Abkühlung war angesagt. Ja gesehen haben wir die Wolken, nur die Abkühlung blieb aus. Wasser Versorgung auf der Strecke? Ganz schlecht! Die paar Gerinsel, als mehr konnte man die wenigen Bäche nicht bezeichnen, waren entweder schmutzig oder schlecht zu erreichen. Die Gastwirte auf der Strecke meist geschlossen. Schade eigentlich, denn der Weg an sich war wunderschön.
Eine wichtige Info zur Bahnfahrt: Ein Ticket Online zu lösen (Gloggnitz – Semmering) kostet pro Person Euro 6,50 … mit Hund Euro 8,50. Direkt in Gloggnitz haben wir Euro 4,30 (pro Person) und Euro 2,00 für den Hund bezahlt. Auf Anfrage beim Schaffner warum der eklatante Unterschied ist, wurden wir aufgeklärt, dass der teure Tarif der ÖBB-Tarif sei, und wir direkt am Bahnhof den Niederösterreich-Burgenland-Tarif bekommen haben. Nun, so kann man den unwissenden Gelegenheits-Öffifahrern und dem Internetschmäh auch das Geld aus der Tasche ziehen. Gell, liebe ÖBB? Dafür gibt’s von uns ein 5-Sterne-Pfui!
Wir trafen uns um 9:30 Uhr am P&R Parkplatz (gratis) in Gloggnitz. Christian, Chris, Thomas und Robert vom Wanderschuhgeschwader. Am Kassenschalter sollten wir noch auf zwei Gäste treffen die heute mit dabei sein wollten, Peter und Renate. Als wir die Bahnhofshalle betraten, waren sie schon da, und mit ihren beiden „Mützen“ unübersehbar. Das klappte also tadellos, auch der Kauf der Tickets, und um 9:06 Uhr saßen wir dann im Cityjet nach Payersbach. Der Zug hatte Verspätung, und so sahen wir unseren Anschlusszug schon ohne uns aus Payersbach abfahren, da nur 3 Minuten Zeitdifferenz waren. Doch unsere Sorge war unbegründet. Der Zug wartete. So wechselten wir schnell unser Schienentaxi und waren am Weg nach Semmering. Da nicht viele Leute unterwegs waren, hatten wir auch genügend Platz für die Hunde. Die Bahnfahrten verliefen stressfrei und das war echt gut für die Hunde.
In Semmering angekommen fanden wir schnell den Einstieg in den Bahnwanderweg, der mit gelb-grünen Schildern wirklich durchgehend gut beschildert ist. Anfänglich ein guter Schotterweg, führte uns der Bahnwanderweg dann in den Wald hinein, und wechselte auf Wiesen- und Waldwege. Dann kam wieder ein bisschen Asphalt, und Schotter. Es wechselte immer zwischen allen nur möglichen Untergründen. Wir kamen am Kurhaus Semmering vorbei und folgten den Markierungen des Weges. Wir folgten dem Weg, der schließlich in einen Waldpfad überging, bis wir die Aussichtswarte am Doppelreiterkogel erreichten, die einen super Panoramablick auf das Bauwerk Ghegabahn ermöglichte.
Dann nahmen wir den etwas beschwerlichen Anstieg in Angriff, der jedoch nach wenigen Minuten in einen sehr idyllischen Waldweg mündete, immer den Gleisen weiter folgend. Nach einiger Zeit erreichten wir einen weiteren Aussichtspunkt mit Blick Richtung Nordosten, Breitenstein und die Weinzettl-Wand. Eine Bank lud hier zum Rasten ein. Nach einem kurzen Stück durch dichten Wald weitete sich der Weg zu einer Forststraße, die nochmals kurz bergauf führte. Danach erreichten wir den berühmten 20-Schilling-Blick.
Nach diesem Ausblick führte uns der Forstweg auf eine weitere Schotterstraße, die uns später in die „Kalte Rinne“ hinab führte. Vorher trafen wir noch auf die Raststation „Hinterholz 9“. Es war einfach zu idyllisch um einfach weiter zu gehen. Und so kehrten wir ein, und machten hier eine Rastpause. Die Preise waren mehr als vernünftig, und es gab keinerlei Beanstandungen unsererseits! Freundlich, günstig, echt leiwand wie man so sagt! Die Kalte Rinne war relativ schnell erreicht, wir marschierten unter dem Viadukt durch, und ab hier ging es dann immer steiler bergauf. Nachdem wir von der Straße wieder im Wald waren, kämpften wir uns einen heftig steilen Aufstieg hinauf. Oben angekommen war die Aussicht wieder grandios. Dann gingen wir weiter und kamen schließlich an der Asphaltstraße an die dann nach Breitenstein führte. Dieser folgten wir bis in die Ortschaft hinein. An der Kreuzung des Blunz’nwirts trennten sich dann die Wege von Peter und Renate vom Rest der Gruppe. Sie beschlossen mit der Bahn zurück zu fahren, erhielten aber die Möglichkeit einer Mitfahrgelegenheit per Taxi nach Gloggnitz. Wir marschierten dann weiter in Richtung Bahnhof, wo dann auch Thomas feststellte, dass es besser für seinen Thor wäre, mit der Bahn zu fahren. So waren wir nur mehr 5 …
Wir brachen auf und kämpften uns den Anstieg zum Bahnhof Breitenstein im Wald über die Serpentinen hoch, dann führten uns die Schilder weiter an Bauernhöfen vorbei, immer weiter bergauf. Hier fanden wir ein schattiges Rastplatzerl das wir (Chris, Christian und Grete) nutzten, während Alfred und Robert schon wieder fern aller Oliven vorne waren. Das war für uns eine Hetzerei und kein Genusswandern, und so unterbrachen wir den „Geschwindigkeitsrausch“ der beiden weil sie irgendwann auf uns warten mussten. Nach knapp 15 Minuten machten auch wir uns wieder auf den Weg und gingen weiter. Der Weg verlief dann später mehr oder weniger der Bahntrasse entlang. Dann kamen wir irgendwann an einen schmalen Weg der in Serpentinen steil bergab unter einem Viadukt durchführte. Dort trafen wir wieder auf die beiden „Läufer“. Weiter gings dann zusammen wieder talwärts. Wir folgten dem Weg immer weiter in einem weiten Bogen leicht bergab und bergauf, bis wir auf das Wagnergraben-Viadukt stießen. Auch hier führte der Weg steil bergab zum Fuß des Viadukts, um ebenso steil auf der anderen Seite den Graben wieder zu verlassen. Unten am Viadukt nutzten wir einen Wasserlauf um unsere Trinkvorräte zu ergänzen. Das war bei diesen Temperaturen mehr als notwendig! Schließlich ging der Weg in eine Schotterstraße und wenig später in eine Asphaltstraße über.
Dann erreichten wir Klamm. Nach dem letzten Aufstieg beschloss dann Christian, in Klamm aufzugeben und in den Zug zu steigen. Eine nicht heilen wollende Wirbelverletzung zwang ihn dazu. Die Mitteilung machte die Runde, und auch Grete stellte fest: Sie fährt auch mit dem Zug. Die letzten 20 Minuten zur Haltestelle Klamm waren für einige dann schon eine echte Qual, aber der Bahnhof wurde erreicht. Hier beschloss man dann im Kollektiv (da es vorher schon ein wenig regnete und schwarze Wolken aufzogen) zusammen mit der Bahn nach Gloggnitz zurück zu fahren. Wir mussten zwar gut 40 Minuten auf die nächste Bahn warten, doch das war uns nun egal. Als der Zug um 17:38 endlich in den Bahnhof rollte waren wir alle erleichtert. Die Retourfahrt war zwar ein wenig stressig für die Hunde, weil die Bahn restlos gefüllt war, doch auch das schafften wir noch. Und so endete eine überwiegend schöne Wanderung um 18:30 in Gloggnitz, wo wir uns verabschiedeten und alle wieder nach Hause fuhren.
Klasse wars! Danke an alle die dabei waren, es war ein super Tag!
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Diesmal waren mit dabei: Christian, Chris, Thomas, Robert, Alfred, Grete, und als Gäste: Peter und Renate